Dresden – Volle Kraft voraus, heißt es am Samstag, den 1. April 2017, beim „Kuttenfest 6“ im „SkullCrusher“, der Heavy-Metal-Location in Dresden-Niedersedlitz. Fünf gestandene Bands – sämtlich am klassischen Sound der 80er orientiert – werden am Start sein, darunter das 1983 gegründete Dresdner Rock-Trio MCB um den legendären Bassisten Mike Demnitz, der schon mit Bands wie REFORM und Electra Rockgeschichte geschrieben hat.
Den Abend eröffnen die 2002 gegründeten „Elvenpath“ aus Frankfurt/Oder (19:15-20:00), gefolgt von „Prowler“, einer fünfköpfigen Leipziger Metalband, deren Debüt-Album „Stallions Of Steel“ 2015 erschien (20:15-21:00). Nach einer ukrainischen Geisterstadt hat sich die darauf folgende Thrash-Metal-Band „Ripjat“ aus Köln benannt, deren zwei Gitarristen auch in Kiew geboren wurden (21:20-22:10). Endlich werden MCB die „Heavy Mörtel Mischmaschine“ anwerfen, gibt es eine ganze Stunde kraftvollen Hardrock mit hintergründigen Texten (22:30-23:30). „Besessen von Metall“ sind „Stormwarrior“. Die vier Hamburger Jungs haben sich dem Speed Metal verschrieben und werden auf Wikingerart den Konzertabend beschließen (23:50-01:00).
Wer danach noch immer nicht genug hat, ist bei der Aftershow-Party mit Szene-DJ „Keksgrinder“ genau richtig. SACHSEN DEPESCHE wird vor Ort sein und aus dem schwermetallischen Paralleluniversum in der Reisstraße 42 berichten.
Kuttenfest 6: Samstag, 1. April 2017, Einlass ab 17:30 Uhr, Eintritt 12,00 Euro. Skullcrusher Heavy Metal e.V., Reisstraße 42, 01257 Dresden. Weitere Informationen unter: www.skullcrusher-dresden.de.
Panschwitz-Kuckau – In Panschwitz Kuckau, in der sächsischen Oberlausitz, liegt das Kloster Sankt Marienstern. Am 18. Juni 2017, traditionell zum Kirchweihfest der Klosterkirche, findet dort das Kloster- und Familienfest des Landkreises Bautzen statt. Ein besonderer Anziehungspunkt wird dabei ein Regional- und Naturmarkt sein, der ein attraktives Schaufenster heimischer Produkte und Waren in hoher Qualität bietet.
Interessierte Händler, Direktvermarkter und Handwerker sowie Vereine und Laienkünstler können sich noch bis zum 10. März für eine Teilnahme bewerben. Anmeldeformulare finden sich auf den Internetseiten des Klosters St. Marienstern (www.marienstern.de), des Landkreises Bautzen (www.landkreis-bautzen.de), der Gemeinde Panschwitz Kuckau (www.panschwitz-kuckau.de), des Christlich-Sozialen Bildungswerkes Sachsen e. V. (www.csb-miltitz.de), und des e. V. (www.slk-miltitz.de).
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen SLK-Mitarbeiterin Sonja Heiduschka (Tel.: 035796/97130, E-Mail: sonja.heiduschka@slk-miltitz.de) und CSB-Mitarbeiterin Franziska Saring (Tel.: 035796/9710, Email: franziska.saring@csb-miltitz.de) gern zur Verfügung.
Die Zisterzienserinnen-Abtei St. Marienstern besteht seit ihrer Gründung 1248 ohne Unterbrechung. Der Überlieferung nach wurde sie einst vom Kamenzer Burgherren Bernhard III. (1293-96 Bischof von Meißen) aus Dank für seine Errettung aus Lebensgefahr gestiftet. Neben der Äbtissin Philippa Kraft leben derzeit 13 Nonnen und eine Postulantin im Kloster. Die frommen Schwestern widmen sich dem Stundengebet, der Seelsorge, Arbeiten in Haus und Garten sowie der Betreuung behinderter Menschen.
Dresden – Bereits zum zehnten Mal wird in diesem Jahr der „Sächsische Landespreis für Heimatforschung“ an verdiente ehrenamtliche Heimatforscher vergeben. Schirmherrin ist Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU): „Der Heimatpreis soll die Arbeit der ehrenamtlichen Forscher würdigen. Sie bewahren einen geistigen Schatz und geben ihn an die nachwachsenden Generationen weiter – unsere Geschichte. Mit eindrucksvollen Beiträgen zeigen sie zudem, dass Heimatforschung nichts Verstaubtes oder Langweiliges, sondern eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit zu den eigenen Wurzeln ist, die uns hilft, die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten.“
Dotiert mit insgesamt 9.000 Euro, werden je 3.000, 2.000 und 1.500 Euro vergeben, dazu ein Jugendförderungspreis (1.000 Euro) und drei Schülerpreise (jeweils 500 Euro). Gefragt sind Arbeiten zu heimatkundlichen Themen: „Orts-, Regional- und Landesgeschichte; Industrie- und Technikgeschichte; Natur- und Umweltschutz; Deutsche und Sorben; Heimatvertriebene (Verlust der alten Heimat – neue Heimat in Sachsen); Integration von Zuwanderern; Kunstgeschichte und Volkskunst; Mundart und Namenforschung, Feste und Bräuche.“
Eingereicht werden können Arbeiten von Einzelpersonen wie auch Gruppenarbeiten in Buchform, als Aufsatz oder multimediale Präsentation. Die Auswertung erfolgt durch eine Jury, der Vertreter des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde, des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB), der Landeszentrale für politische Bildung sowie des Kultusministeriums angehören. Die Arbeiten sind in zweifacher Ausführung an das Sächsische Staatsministerium für Kultus, Referat 32, Carolaplatz 1, 01097 Dresden, einzusenden. Bewerbungsschluss ist der 8. Mai 2017.
Sebnitz – Vor 190 Jahren begann die maschinelle Papierfertigung in Sachsen. In der Kleinstadt Sebnitz am Rand der Sächsischen Schweiz entstand mit Just & Hantzsch die erste sächsische Papierfabrik, die zweite im ganzen Kaiserreich. Eine sächsische Erfolgsgeschichte. Die Gründer des Unternehmens, Christian Friedrich Just, Carl Gotthelf Just und Carl Gotthold Hantzsch – sämtlich miteinander verwandt –, waren wohlhabend gewordene Sebnitzer Leinwandhändler. Mit dem Niedergang des Weberhandwerks durch die aufstrebende Maschinenweberei und die Einfuhr billiger englischer Textilwaren, suchten diese wohl nach einer zukunftssicheren Einnahmequelle.
Start nach englischem Vorbild
Auf einem Wiesengrundstück vor der Stadt begann 1826 der Bau eines Fabrikgebäudes. Die ersten Maschinen wurden im Winterhalbjahr 1826/27 aufgestellt, die Konzession lautete auf „Anlegung einer englischen Patent-Papierfabrik in Sebnitz“. Technische Ausrüstung wurde also aus England eingeführt, das auf dem Gebiet des Maschinenbaus damals am weitesten fortgeschritten war. Der Antransport erfolgte auf dem Wasserwege, englisches Fachpersonal half bei der Aufstellung vor Ort. Erste Bögen „Maschinenpapier“ wurden am 12. April 1827 hergestellt. 1828 übernahm das Unternehmen eine in Saarlouis erfundene Zylinder- bzw. Langsiebmaschine, die anstatt einer begrenzten Schöpfmenge, Endlospapier herzustellen vermochte. Die sich entwickelnde Tapeten- und Verpackungsproduktion machte die Herstellung auch großer Formate notwendig.
Schwieriger Beginn und königliche Anerkennung
Zunächst aber galt es, auftretenden Hemmnissen zu begegnen. Sebnitz lag abseits der großen Verkehrswege, Rohstoffe und Papier konnten nur mit Pferdefuhrwerken transportiert werden. Nicht minder kompliziert war die Beschaffung des wichtigsten Rohstoffes, der Hadern (Lumpen). Kaum zu glauben: Das Unternehmen erhielt dafür keine eigene Lizenz, da im damaligen Sachsen das Recht zum Hadernsammeln an Einzelpersonen verpachtet wurde. Also bezogen Just & Hantzsch Hadern überwiegend aus dem benachbarten Böhmen. Das war billig, aber nur unter Umgehung von Zollschranken und auf Schleichwegen zu realisieren. Wenn hoher Schnee diese unpassierbar machte, trat in Sebnitz Hadern-Mangel ein! Auch kostete der Unternehmensaufbau weit mehr Geld, als das Einlagekapital hergab, musste der sächsische Staat mit Beihilfen einspringen.
Um die hohen Transportkosten von England aus zu sparen, wurde teilweise versucht, Maschinen und Apparaturen im Lande herstellen zu lassen. Rückschläge blieben nicht aus, da die englische Qualität nicht immer zu erreichen war. Eine besondere Herausforderung war der Antrieb der Maschinen, ursprünglich mit Wasserkraft, ab Ende der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts per Dampfmaschine. Trotz mancher Startschwierigkeit stieß die Patentpapierfabrik auf großes Interesse und konnte 1829 Proben ihrer Arbeit auf der Industrieausstellung in Dresden präsentieren. 1834 verlieh der sächsische König den Sebnitzern „wegen Vorzüglichkeit der Leistungen, Großartigkeit ihres Unternehmens und Herstellung der ersten Maschinen-Papier-Fabrik in Sachsen“ die Kleine goldene Preismedaillle.
Learning by doing führt zum Erfolg
Die Belegschaft der Fabrik rekrutierte sich aus arbeitslos gewordenen Leinewebermeistern und -gesellen, Tagelöhnern; auch Frauen, die bis dahin saisonal in der Landwirtschaft gearbeitet hatten. Während 1828 knapp 60 Beschäftigte verzeichnet waren, sind es um 1840 bereits 150. Arbeiter aus der Sebnitzer Umgebung hatten nicht selten Wegstrecken von mehr als einer Stunde Fußmarsch zurückzulegen. Brot, eine Flasche Malzkaffee und das Mittagessen für den Tag wurden von daheim mitgenommen oder von Familienangehörigen an den Arbeitsplatz gebracht. Ab 1889 gab es eine Werkskantine. Gearbeitet wurde 1829 täglich 12 Stunden, für die fünfziger Jahre ist regelmäßige Nachtarbeit belegt. Als echtes Start-Up ihrer Zeit, waren Just & Hantzsch – Fabrikarbeiter wie Firmenleitung – zunächst gehalten, sich die notwendigen Fertigkeiten während der laufenden Produktion anzueignen.
Die erzeugte Papiermenge nahm stetig zu und konnte der steigenden Nachfrage kaum standhalten. Dass dabei die Qualität hohen Anforderungen genügt haben muss, zeigt ein Blick in die Kundenkartei, wonach bereits 1830/31 bekannte Verlage wie Breitkopf & Härtel in Leipzig sowie das Bibliographische Institut in Hildburghausen zu den Abnehmern zählten. Selbst der „Dresdner Anzeiger“, die älteste Tageszeitung der Landeshauptstadt, wurde schon 1829 auf Sebnitzer Papier gedruckt.
Von der Aktiengesellschaft zur Demontage
Bis 1870 bestand die „Königlich Concessierte Patentpapierfabrik Gebrüder Just & Hantzsch“ als Familienunternehmen. Dann erfolgte die Umwandlung, kaufte die „Actien-Gesellschaft Sebnitzer Papier-Fabrik, vormals Just & Co“ im Januar 1872 Fabrikgelände und Grundstück für 200.000 Taler. Dem unaufhörlichen Aufschwung, bedingt durch fortgesetzte Modernisierung, den Eisenbahnbau in der Region sowie gute Exportmöglichkeiten, vor allem nach Südamerika, folgte 1904 der Zusammenbruch. Ein langfristiger Vertragsabschluss mit dem August-Scherl-Verlag, der erhebliche Erweiterungen zur Folge gehabt hatte, führte durch anhaltende Produktionsstörungen zum Konkurs.
Eine neugegründete AG konnte noch einmal an die Erfolge früherer Zeit anknüpfen und führte das Unternehmen durch Inflation und Weltwirtschaftskrise. Während der Jahre des Zweiten Weltkrieges ging die Produktion zurück, männliche Arbeiter wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Im Frühjahr 1945 musste die Papiererzeugung eingestellt werden. Mit dem Kriegsende kam die völlige Demontage durch die russische Besatzungsmacht, fand die Papierherstellung in Sebnitz nach 118 Jahren ihren Abschluss.
Die Sebnitzer Papierfabrik ca. 1890 Quelle: Archiv Manfred Schober, Sebnitz
Literatur:
Manfred Schober: Die Sebnitzer Papierfabrik in den Jahren 1826 bis 1860. Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte Sachsens, in: Sächsische Heimatblätter, 27. Jahrgang, Heft 1/1981. Dresden, 1981, S. 23-27.
Manfred Schober: Die Papierfabrik Sebnitz in den Jahren 1826-1945, in: Beiträge zur Heimatgeschichte. Die Stadt und der Kreis Sebnitz in Vergangenheit und Gegenwart, Heft 6. Sebnitz, 1989, S. 53-63.
Meißen – Die Meißner Albrechtsburg gilt als erster Schlossbau Deutschlands. Am 11. und 12. März 2017 veranstaltet hier der Kunstverein Meißen e. V. seinen nunmehr 17. Meissner Grafikmarkt. 50 Künstler aus Meißen und der Region zwischen Dresden, Leipzig und Halle werden an dem genannten Wochenende Druckgrafiken, Zeichnungen, Aquarelle, Fotografien und Künstlerbücher anbieten.
Besondere Beachtung verdient diesmal der Preisträger des Sächsischen Grafikpreises 2016, Chris Löhmann. Als Student der Dresdner Kunsthochschule genießt der Künstler, dessen Arbeiten in Kooperation von BUEFFELFISH cfa gallery und dem Kunstverein Meißen in einem eigenen Raum, der „Förderkoje“, präsentiert werden, den Ruf eines Ausnahmetalents. Laut Veranstalter konzentriere sich Löhmanns Schaffen, „auf sakralen Symbolismus jenseits von religiösen Deutungen und auf die detaillierte Darstellung menschlicher Figuren.“ In „ungewohnter Offenheit und kompromissloser Direktheit“ integriere er dabei auch Figuren aus der Jugendkultur in eigene Bilderwelten.
Der Meissner Grafikmarkt debütierte 1996 in der Filiale der Dresdner Bank am Heinrichsplatz. Später trafen sich die Liebhaber grafischer Kunst im Bennohaus, ab 2010 dann im historischen Ratssaal des sanierten Ratshauses. 2012 eröffnete der Umzug in die Albrechtsburg neue Perspektiven, werden die Angebote der Künstler jeweils von 10-18 Uhr in den Ausstellungsräumen im Erdgeschoß präsentiert. Der Eintritt ist frei.
Dresden – Am 9. März vor 320 Jahren wurde Friederike Caroline Weißenborn in Reichenbach im Vogtland geboren. Als „Neuberin“ wurde sie berühmt. Mit ihren Reformen und Anregungen gilt die Theaterprinzipalin als Begründerin des modernen Schauspiels und Wegbereiterin des deutschen Nationaltheaters.
Nach dem frühen Tod der Mutter verbrachte Caroline freudlose Kinder- und Jugendjahre bei ihrem Vater in Zwickau. Doch der Notar und Gerichtsdirektor Daniel Weißenborn misshandelte seine Tochter. Mit ihrem Geliebten, dem Gymnasiasten Johann Neuber, wagte Caroline schließlich 1717 die Flucht. Das Paar heiratet bald darauf und schloss sich einer Schauspieltruppe in Weißenfels an.
Im Jahr 1727 gründeten die Eheleute ihre eigene Kompanie, die „Neuber’sche Komödiantengesellschaft“. Sie erhielten das sächsische Hofprivileg, in Leipzig einen festen Theaterbetrieb zu errichten. Streng achtete Neuber auf Ausbildung, Moral und Sitte der Schauspieler, kümmerte sich um deren Unterbringung und zahlte feste Gehälter. Damit aber förderte sie das Ansehen eines bislang wenig geschätzten Berufsstandes. Die Prinzipalin Neuber zog die besten Talente an ihr Theater, schrieb zahlreiche Vorspiele und Dramen und trat selbst als Schauspielerin auf. Doch mit dem Tod Augusts des Starken verlor sie 1733 ihre Konzession und musste wieder auf Tournee gehen. Nach einem Intermezzo in Lübeck, versuchte die umtriebige Theaterunternehmerin, in Hamburg Fuß zu fassen.
Seit dem 16. Jahrhundert dominierte der populäre „Hanswurst“ als derbkomische Figur in billigen Stegreifkomödien die deutschen Jahrmarkttheater und Wanderbühnen. Als Sinnbild des überkommenen Theaters soll ihn die Neuberin 1737 in Leipzig von der Bühne verbannt haben. Sie führte das Rollenstudium ein und sorgte für die originalgetreue Wiedergabe der Schauspieltexte. Mit der Aufführung von Theaterstücken von Gellert, Lessing und besonders Johann Christoph Gottscheds (1700-1766), der ihr besonders verbunden war, förderte sie eine neue Generation deutscher Bühnendramatiker. Im Sinne der Aufklärung hieß das, statt bloßer Unterhaltung von der Bühne herab sittlich-moralische Anschauungen zu vermitteln.
Zwischen 1734 und 1755 absolvierte sie zahlreiche Gastspiele im deutschen Sprachraum, unter anderem in Frankfurt am Main und Straßburg. In Dresden gastierte sie im Gewandhaus am Neumarkt. Auf Einladung der Zarin Anna ging das Ensemble nach Petersburg, wo die Künstler mit dem Titel „Hofschauspieler“ geehrt wurden. 1741 kehrte die Truppe nach Sachsen zurück.
Ausbleibender Erfolg erzwang 1750 schließlich die Auflösung des Theaterunternehmens. Ein Neubeginn als Schauspielerin in Wien misslang. Die preußische Bombardierung Dresdens im Siebenjährigen Krieg vertrieb Caroline Neuber aus Dresden ins benachbarte Laubegast. Dort starb sie zurückgezogen und in bitterer Armut am 30. November 1760 im Alter von 63 Jahren. Ohne Trauerfeier wurde sie auf dem Leubener Friedhof bestattet. Johann Wolfgang von Goethe setzte der außergewöhnlichen Frau als „Madame de Retti“ im Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ ein literarisches Denkmal.
Dresden – „Faszination Sachsen“ heißt die seit sechs Jahren laufende Briefmarkenserie des privaten Postdienstleisters PostModern. Auch mit der nunmehr dritten Auflage werden abermals Sehenswürdigkeiten unserer Region vorgestellt: die Klosterkirche in Riesa, der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau, die Schwarzkollmer Krabatmühle, der Mosaikbrunnen in Dresdens Großem Garten (siehe: https://www.sachsen-depesche.de/kultur/der-mosaikbrunnen-im-großen-garten.html) und das König-Albert-Denkmal in Freital.
Der auf einem Plateau des Windbergs postierte, 17 Meter hohe Obelisk gilt als Wahrzeichen der Stadt. Auch nachts illuminiert, ist das nach Entwürfen des Dresdner Architekten Max Hans Kühne (1874-1942) in Bannewitzer Sandstein errichtete Monument weithin sichtbar. Am Sockel befindet sich ein von Heinrich Wedemeyer (1867-1941) in Halbrelief geschaffenes Reiterstandbild König Alberts von Sachsen.
Nach dem Tod des beliebten Monarchen hatte der „Konservative Verein des Plauenschen Grundes“ einen Ausschuss gebildet, der die von Spenden getragene Finanzierung und den Bau eines Denkmals organisierte. Insbesondere sollte damit die Dankbarkeit der Bevölkerung für die während des Hochwassers 1897 empfangenen Hilfeleistungen zum Ausdruck gebracht werden. Nach mehrmonatiger Bauzeit wurde das Denkmal im August 1904 enthüllt. Von 2007 bis 2008 saniert, erstrahlt das denkmalgeschützte Monument seitdem in neuer Pracht über dem Döhlener Becken.
Erhältlich ist das schöne Postwertzeichen, eine 85-Cent-Briefmarke (Kompaktbrief bis 50 Gramm), in allen teilnehmenden Servicepunkten, in den Rathausinfos Potschappel und Deuben (Dresdner Straße 56 und 112 in 1705 Freital) sowie im PostModern-Onlineshop (www.post-modern.de).
Dresden – Im Weichbild der sächsischen Landeshauptstadt befinden sich um die 300 Brunnen und Wasserspiele. Damit zählt Dresden zu den brunnenreichsten Städten Deutschlands. Im Barockviertel Innere Neustadt, auf dem Platz hinter der Dreikönigskirche, steht der Rebekka-Brunnen. Ein Sandsteintrog von quadratischer Fläche, mit einer kreisförmigen Treppe umschlossen, darin eine schlanke Säule aus Eisenguss, welche die Figur der „Rebekka“ trägt. Zusätzlich befüllen vier Delphinköpfe je ein halbkreisförmiges Becken an den Außenseiten. Wann die Anlage ihren heutigen Namen erhielt, liegt im Dunkeln. Bis 1952 wurde sie als „Brunnen hinter der Neustädter Kirche“ bezeichnet.
Ein neuer Platz mit Brunnenanlage
Ursprünglich war besagtes Areal bebaut. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts suchte die Stadt die entsprechenden Grundstücke zu kaufen, deren Abriss eine angemessene Platzgestaltung ermöglichen sollte. Außerdem befand sich auf dem Gelände eine Leitung, die Wasser aus der Dresdner Heide nach der Neustadt führte. Um dem vorherrschenden Wassermangel zu begegnen, baten die Bürger den Rat der Stadt, das in den abzubrechenden Häusern befindliche Röhrwasser auf dem neuen Platz zur öffentlichen Entnahme zu belassen. Die Stadtväter hatten ein Einsehen und die städtischen Wasserwerke ein Projekt, wonach ein steinerner Brunnen zu errichten war, dessen Mitte den vorhandenen Röhrwasserständer aufnahm, der – anstatt eines bisherigen Löwen – eine runde Gaslaterne tragen sollte.
Im Jahr 1863 wurde gebaut. Die Bildhauer- und Steinmetzarbeiten bekam der Dresdner Künstler Carl August Hauptmann übertragen, welcher Mitte September dafür eine Rechnung über insgesamt 518 Taler vorlegte. Allein die Laterne schien nicht recht auf die Säule zu passen und mag zu manchem Spott Anlass gegeben haben, weshalb „sofortige Herabnahme“ angeordnet werden musste. Stattdessen bildet seit 1864 die Skulptur einer Wasserträgerin, die von Pohl & Comp. (Berlin) in Zink angefertigt wurde, den Abschluss.
Verfall und Wiederherstellung
Während der Brunnen die Luftangriffe des Frühjahrs 1945 weitgehend überstand, taten Witterung und Vandalismus in den Folgejahren ein Übriges. Schließlich musste die Anlage ihren Dienst einstellen, und auch die Brunnenfigur verschwand um 1952 spurlos… 1992 begann das Dresdner Stadtgartenamt mit Recherchen nach Bild- und Textquellen, im Oktober 1993 startete die Rekonstruktion. Unter der Regie der Metallrestaurierungs-Spezialisten Aust und Köckritz aus Ortrand, finanziert von der Dussmann-Stiftung, gelang die Wiederherstellung nach historischem Vorbild. Michael Boleslaw Karlowski modellierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein die Figur der Rebekka; Wasserbecken, Treppe und Delphine erneuerte der Steinmetzbetrieb Gönnert und Partner. Im Mai 1994 bekamen die Dresdner ihren Brunnen zurück.
Warum „Rebekka“?
Nach biblischer Überlieferung war Rebekka die Frau von Isaak, Abrahams Sohn und Mutter der Zwillinge Esau und Jakob. Abraham, Stammvater Israels, ließ einst seine Großnichte nach Kanaan holen, da sein Sohn keine der heidnischen Kanaaniterinnen heiraten sollte (1. Mose 24). An einem Brunnen vor der Stadt habe Abrahams Bote die gesuchte Frau erkannt, als diese ihm Wasser reichte und seine Kamele tränkte, ganz wie er es von seinen Gott Jahwe erbeten hatte. Die Brunnenszene aber wurde zum beliebten Sujet in der bildenden Kunst. Und so wird auch die anmutige Wasserträgerin an der Rähnitzgasse wieder für belebende Frische sorgen, wenn Mitte April die Dresdner Brunnensaison beginnt.
Literatur: Detlef Eilfeld / Jochen Hänsch: Das Dresdner Brunnenbuch. Wasser in seiner schönsten Form, Band I, Dresden 2013.
Dresden – Seit einigen Tagen ist sie in vollem Gange, die Frühjahrspflanzung der Damen und Herren des Regiebetriebes „Zentrale Technische Dienste“ der sächsischen Landeshauptstadt. Beim Start am Rathaus wurden zunächst die 85 Pflanzeneinsätze der großen Kübel ausgetauscht. Während deren farbenprächtige Verwandlung noch bevorsteht, werden bis Monatsende mehr als 100 weitere, in der Gärtnerei Bodenbacher Straße gestaltete Arrangements im gesamten Stadtgebiet zum Einsatz kommen.
Doch das ist längst nicht alles. Wenn es Frühling wird, scheut man rechts und links der Elbe keine Anstrengungen, um Dresden richtig aufzuhübschen. Ab 20. März verwandeln sich dann 40 städtische Großbeete in ein Blumenmeer, kommen auf 2.400 Quadratmetern rund 83.000 Frühjahrsblüher und 42.600 Blumenzwiebeln in die Erde. Einen wahren Blütenrausch versprechen dabei 35 verschiedene Tulpen-, neun Hyazinthen- und zwölf Narzissensorten sowie Kaiserkronen, Anemonen und Traubenhyazinthen, die zusammen mit Frühlingsboten wie Stiefmütterchen, Tausendschönchen und Vergissmeinnicht die Sinne der Frühlingsspaziergänger begeistern werden.
Lieferanten der 71.350 Gewächshauspflanzen sind die Gärtnereien Wilhelm Willkomm GbR (Dresden) und Choitz aus Schenkendorf. Allein 14.000 Freilandstiefmütterchen kommen vom Weinböhlaer Gartenbaubetrieb Kaiser. Laut Stadtverwaltung soll die ganze Pracht 29.000 Euro kosten, und selten dürfte eine Haushaltsposition bei den Dresdnern auf so viel ungeteilte Zustimmung stoßen.
Dresden – Unweit von Postplatz und Zwinger, an der Hertha-Lindner-Straße, steht Dresdens ältester Brunnen. Am damaligen Weißeritzmühlgraben in der Wilsdruffer Vorstadt hatten sich einst Mitglieder der Gerberzunft niedergelassen. Zwischen Gerbergasse (heute Theaterstraße) und dem Eingang zur Grünen Gasse stand – vor dem katholischen Waisenhaus – der 1461 erstmals erwähnte Queckbrunnen.
Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg und Neubebauung haben sein historisches Umfeld ausgelöscht. Und doch hat sich mit der schlichten Brunnenanlage – neben Moritzmonument und Brückenmännchen – auch eines der alten Dresdner Wahrzeichen erhalten, dessen Geschichte in eine Zeit zurückreicht, die noch voller Geheimnisse und Wunder war. So soll der auch „Queckborn“ (Quickborn = lebendiger Quell) genannte Brunnen über ein besonderes Wasser verfügt haben, mit dem kinderlos gebliebene Dresdnerinnen schwanger zu werden hofften. Nicht von ungefähr, gilt doch Wasser seit Menschengedenken als Urstoff allen Lebens, symbolisieren Brunnen weibliche Fruchtbarkeit. Im Christentum lebte dieser Glaube fort, war anstelle der altgriechischen Najaden die Verehrung der Gottesmutter getreten.
Irgendwann hatte man an der Quelle ein Marienbild aufgestellt und eine Wallfahrt veranstaltet, was den Pfarrer Peter Eisenberg veranlasst haben mag, um den Bau einer Kapelle „Zu unserer lieben Frauen Queckborn“ nachzusuchen. Der Meißner Bischof Johann VI. von Saalhausen (1444-1518) stimmte zu. Die Kapelle wurde errichtet, seit 1514 galt der Brunnen als heilkräftig. Wallfahrer kamen und den Frauen wurden nun „durch die Gnade der Heiligen Jungfrau“ Kinder geschenkt. „Der Klapperstorch holt die Kinder aus dem Queckbrunnen“, soll ein Altdresdner Sprichwort gewesen sein.
Nachdem jedoch die – zur Erhaltung der Elbbrücke verwendeten – Einkünfte der Wallfahrten nach dem in der benachbarten Kreuzkirche aufgestellten „Schwarzen Herrgott“, einem angeblich mit Menschenhaut überzogenen Kruzifix, spürbar nachließen, wurde Herzog Georg der Bärtige (1471-1539) angerufen. Georg verstand, entsandte Botschafter zum Vatikan, die Kapelle wurde aufgehoben und 1539 wieder abgetragen. Der Queckbrunnen aber blieb und erlebte in den vergangenen Jahrhunderten manche Renovierung.
Seine heutige Gestalt wurde 1870 nach Entwürfen des Architekten Julius Koch (1837-1894) geschaffen. Das quadratische Brunnenhaus misst 1,34 Meter Seitenlänge und ist 3,60 Meter hoch. Der Wasserauslauf erfolgt über ein Kupferrohr auf der Südostseite, über dem ein Dresdner Stadtwappen eingelassen ist. Seit jeher ziert ein (mehrfach erneuerter) metallener Storch, der vier Wickelkinder trägt, das ziegelgedeckte Walmdach. Rückseitig ist das Brunnenhaus von einer Eichentür verschlossen.
Den Krieg hat die Anlage überstanden, doch waren Storch und Pumpenschwengel verlorengegangen. 1965 wurde der Brunnen geringfügig versetzt und an die Wasserversorgung angeschlossen. Zahlreiche Teile mussten nach den brüchig gewordenen Originalen ersetzt werden, den heutigen Storch schuf die Schlossermeisterin Ellen Klinger-Großmann 1986. Zehn Jahre später wurde erneut rekonstruiert. Am 22. März 1997 bekamen die Dresdner ihren ehedem wundertätigen Brunnen zurück, der – warum eigentlich nicht – schon manchem sächsischen Kindlein zum Leben verholfen haben soll.
Literatur:
Detlef Eilfeld / Jochen Hänsch: Das Dresdner Brunnenbuch. Wasser in seiner schönsten Form, Band I, Dresden 2013. Wilhelm Schäfer: Deutsche Städtewahrzeichen. Ihre Entstehung, Geschichte und Deutung. Erster Band, Leipzig 1858.
Und hier geht es zu weiteren Dresdner Wahrzeichen:
Müglitztal – Weesenstein im Müglitztal, heute Ortsteil der gleichnamigen Gemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, ist vor allem für seine imposante Schlossanlage bekannt. Als Grenzfeste zu Böhmen errichtet und zunächst im Besitz der Grafen von Dohna, wurde die militärisch bedeutungslos gewordene Burg im 16. Jahrhundert durch die Familie von Bünau zum repräsentativen Schloss umgebaut.
Seit 1830 im Besitz der Wettiner, schrieb hier der spätere König Johann von Sachsen (1801-1873) unter dem Pseudonym Philalethes seine vielbeachtete Dante-Übersetzung. Das Dorf Weesenstein, einst von Landwirtschaft und Handwerk geprägt, zählt aktuell 198 Einwohner. 1927 und 2002 verheerten Hochwasser den Ort. Bilder von dramatischen Rettungsaktionen aus der Luft, die den von der tosenden Müglitz eingeschlossene Bewohnern galten, gingen um die Welt.
Roswitha Rehwald (76) und zwei Mitstreiter haben jetzt eine voluminöse Chronik ihres Heimatortes vorgelegt. Auf über 1.000 Seiten ist die Geschichte Weesensteins 1318-2015 dokumentiert, wofür über Jahre Dokumente, Fotos und Zeitungsartikel gesammelt und ausgewertet worden sind. Das Ergebnis kann sich im Wortsinn sehen lassen: Für den Einband des Folianten werden alte Rolltücher (die früher beim Glätten der Wäsche Verwendung fanden) verarbeitet, was dem Ganzen eine besondere Note verleiht. Im kommenden Jahr steht dann die 700-Jahr-Feier an, doch das schönste Geburtstagsgeschenk haben sich die Weesensteiner mit ihrer Chronik wohl schon jetzt gemacht.
Gedruckt wird nur auf Bestellung, der Preis von 65,- Euro entspricht den reinen Herstellungskosten. Kontakt: Tel. 035027 / 5567.
Seeligstadt – Bereits zum elften Mal öffnen sich am 1. und 2. April die Tore des Kutschenhandels Sachsen der Familie Fauck zur Großen Hausmesse in Seeligstadt. Im historischen Vierseithof (1530 erstmals erwähnt) können an die einhundert neue, gebrauchte und selbst historische Kutschen – von der Wagonette über Jagdwagen und Landauer bis zur Postkutsche – bewundert werden.
Schon die alten Römer benutzten gefederte Reisewagen, und bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Kutschen schlechthin das Reisemittel. In unseren Tagen erfreut sich die charmante Fortbewegungsform wieder zunehmenden Interesses, sind Kutschfahrten mit Pferdegetrappel auf historischem Pflaster im Dresdner Stadtzentrum nicht mehr wegzudenken.
Uwe Fauck, der seine Leidenschaft für Kutschen zum Beruf gemacht hat, bietet in Seeligstadt das komplette Sortiment an Kutschen, Fahrsport- und Pferdezubehör. Selbst für die weiße Jahreszeit werden „Kufengleiter“ nach historischem Vorbild offeriert. Anfallende Reparatur- und Restaurierungsarbeiten, wie das Aufziehen neuer Radgummis, übernimmt die hauseigene Spezialwerkstatt.
Nicht nur beim anstehenden Kutschenfest bietet sich für Familien ein Besuch in der Fauck‘schen Museumsscheune an, wo landwirtschaftliches Gerät aus alter Zeit fasziniert. Wer schon immer wissen wollte, wie ein alter Rechen zu reparieren ist, bekommt es hier erklärt. Für Kinder gilt das Angebot, sich an Schnitzmesser und Hobel auszuprobieren. Und wem das alles zuviel werden sollte, der kann im urigen Kutschenkeller ausspannen und sich von den freundlichen Gastgebern sogar bewirten lassen.
Große Hausmesse in Seeligstadt: 1. und 2. April 2017, jeweils 10.18 Uhr, Kutschenhandel Sachsen, 01909 Seeligstadt, Am Mühlgraben 10, Tel: 035200 / 20592. Weitere Informationen: www.kutschenhandel-sachsen.de
Dresden – Pünktlich zu Ostern wird auch Dresden kleinstes Museum, das Schillerhäuschen in Loschwitz, wieder seine Pforten öffnen. Vorab, zum Saisonauftakt am 6. April 2017, lädt die Hochschuldozentin und Stadtführerin Barbara Stave zu einer abendlichen Vortragsveranstaltung über Christian Gottfried Körner (1756-1831), sein Haus und seine Gäste ins Ortsamt Loschwitz ein.
Christian Gottfried Körner, Schriftsteller, Jurist und Vater des Freiheitskämpfers Theodor Körner, gilt als einer der wichtigsten Freunde und Förderer Friedrich Schillers. Frei von materiellen Sorgen, konnte sich der Dichter im Kreise der Familie Körner allein seinem literarischen Schaffen widmen. Zwischen 1785 und 1787 hat Schiller in Loschwitz die wohl unbeschwerteste Zeit seines Lebens verbracht. Auch später blieb Körners Haus, in dem namhafte Künstler, Dichter und Wissenschaftler wie die Brüder Humboldt, Mozart und Goethe verkehrten, ein kultureller Mittelpunkt Dresdens.
Barbara Stave führt ihr Publikum auf eine Zeitreise in den Monat April des schicksalhaften Jahres 1813: „In Dresden, auf der Moritzstraße 10, hat sich eine interessante Gesellschaft gelehrter Männer bei Körner versammelt. Sie wissen, dass Goethe in der Stadt weilt. Er ist auf der Durchreise zur Kur nach Teplitz. Alle sind in gespannter Erwartung. Wird er heute kommen?“
Dies und wer genau die Protagonisten waren, die in gespannter Erwartung der Ankunft Goethes harrten, wie die geistig-kulturelle Atmosphäre im Dresden jener Jahre beschaffen war, die vom Kreis um Christian Gottfried Körner entscheidende Impulse erhielt, kann man am 6. April 2017, um 18.00 Uhr in der Grundstraße 3 erfahren. Im Anschluss wird sich der neu gegründete Verein „Schiller & Körner in Dresden“ vorstellen, dem es um Erhalt und Pflege des Schillerhäuschens zu tun ist, wofür auch die erhobenen Eintrittsgelder von 3 Euro pro Person ausschließlich Verwendung finden sollen. Die Veranstaltung wird unterstützt vom Ortsamt Loschwitz, Grundstraße 3, 01326 Dresden, Tel.: 0351 / 4888501.
Dresden – In Dresden-Leuben, in der Reisstraße 42, haben die „Skullcrusher“ (Schädelspalter) ihr Domizil. Gemeinsam mit den Saxonia Bikers hat der Skullcrusher Heavy Metal e. V. eine alte Fabrik bezogen, die als Location für „metallische Kultur“ längst einen guten Namen hat. Aus Liebe zur Musik haben sich vor 17 Jahren junge Leute zusammengefunden, die ehrenamtlich Konzerte veranstalten und dabei (fast) alles nach Dresden holen, was im Paralleluniversum des Heavy Metal Rang und Namen hat. Tatsächlich sei man mittlerweile eine „in Europa angesagte Nummer“, wie „Andi Y“ (Andreas Frenzel), einer von aktuell 34 aktiven Vereinsmitgliedern, berichtet.
Am 1. April 2017 war im SkullCrusher das „Kuttenfest 6“ angesagt. Für Nichteingeweihte: „Kutten“ heißen Jeans- oder Lederwesten, die in der Szene mit Patches (Aufnähern) von Lieblingsbands verschönert werden. Mit einem Backpatch auf dem Rücken, Nieten und gegebenenfalls Musiker-Autogrammen entstehen wahre Kunstwerke, die angeblich niemals gewaschen werden. An Kutten herrschte also kein Mangel. Nicht nur des offerierten Freigetränkes wegen, gehört die Selbststilisierung der Fans einfach dazu. Die schmücken sich mit szeneeigenen Insignien: Shirts, Jeans, Leder, Tattoos und Thorshämmern. Unübertroffen auch, die würdevoll dargebotene Haarpracht männlicher und weiblicher Protagonisten, deren martialischer Schick nur ein ästhetisches Kontrastprogramm zu praktizierter Lebensfreude und gegenseitigem Respekt bietet.
Für 12 Euro Eintritt konnte man eine ganze Konzertnacht mit fünf Bands erleben: Zunächst „Elvenpath“ (Frankfurt/Oder) und „Prowler“ (Leipzig), die sich dem Power Metal verschrieben haben und eigentlich so klangen, wie man sich schon immer Heavy-Metal-Bands vorzustellen hat: hämmernde Gitarrenriffs zu pathosgeladenen Melodiebögen samt Double Bass Drumming; enthusiastisch zelebriert von Jünglingen mit Flying-V-Gitarren. Doch „Pripjat“ aus Köln sprengten diesen Rahmen. Mit der Thrash-Metal-Band den in Kiew geborenen Gitarristen Kirill Gromada und Eugen Lyubavsky wehte ein frischer Wind durch den gutgefüllten Konzertsaal. „Sons of Tschernobyl“ heißt ihr 2014 erschienenes Debütalbum.
Mike Demnitz und Basti Pfund (MCB) Quelle: Bert Wawrzinek
Als dann das Echolot rief und ein paar Takte von Klaus Doldingers legendärer Filmmusik erklangen, hatten MCB, das Dresdner Rocktrio um Basslegende Mike Demnitz, ihr Konzert begonnen, gab es eine Stunde kraftvollen Hardrock zu Texten von brachialer Romantik. Die Band, deren Wurzeln bis ins Jahr 1983 zurückreichen, genießt Kultstatus. Songs, wie „Sophie, mein Henkersmädel“ (Text nach Christian Morgenstern) werden erwartet und vom Publikum lauthals mitgesungen. Pure Freude ist es, den drei Musikern – neben Demnitz sind dies der Gitarrist Mike Zühlke und Basti Pfund an den Drums – bei der Arbeit zuzusehen. Die Mixtur aus eigenen Stücken, die längst Klassiker geworden sind, und Coversongs von Motörhead und King Crimson mag manch Älterem im Saal wie der Soundtrack zur eigenen Biographie erschienen sein, doch auch später geborene Headbanger zeigten sich überaus angetan.
Kurz vor Mitternacht betraten dann „Stormwarrior“ (Speed Metal) aus Hamburg die Bühne, beschlossen in der ersten Stunde des neuen Tages einen fast sechsstündigen Konzertmarathon, war das „Kuttenfest 6“ schon Geschichte. Für die Skullcrusher in der Reisstraße kein Grund, die Hände lange in den Schoß zu legen. Laufen doch die Vorbereitungen für die wohl schönste Tradition des Vereins längst auf Hochtouren. Diese aber gelten einer alljährlichen Benefizveranstaltung, dem vom 6. bis 8. Oktober 2017 stattfindenden „Metalfestival für krebskranke Kinder“.
Dresden – Seit Juni 2015 gibt es das EX 14, den Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst in der Königsbrücker Straße, der vorrangig Studenten und Absolventen der Dresdner Hochschule für Bildende Künste (HfBK) zur Verfügung steht. Vom 7. bis 9. April 2017 präsentierten hier zwei junge Künstler ihre Arbeiten unter dem Titel „In stillem Widerhall“ in einer gemeinsamen Ausstellung.
„Angenommen, es gäbe einen Raum an sich, der in den Dingen verborgen bleibt und sich uns damit entzieht. Könnten wir uns diesem Raum annähern, indem wir uns auf die Dinge hinzu bewegen? Wie ließe sich dieses erlebte Phänomen des Raumes bezeichnen – wie darauf verweisen?“
Eine künstlerische Antwort auf diese Fragestellung versuchten Boohri Park und Niklas Müller, dessen altmeisterliche Ölkreidezeichnungen mit zwei nüchternen Rauminstallationen Parks kontrastvoll korrespondierten. Inspiriert vom Ansatz des französischen Philosophen Eugene Minkowski (1885-1972) und dessen Begriff vom „gelebten Raum“, zeigten die ambitionierten Künstler Übergänge und Schwellen im Spannungsfeld von Offensein und Geschlossenheit.
- Boohri Park (*1985 in Seoul/Südkorea), 2004-2009 Kunststudium an der Ewha Womans University, der weltweit größten Frauenuniversität, Abschluss als Bachelor of Fine Arts in Sculpture. Seit 2016 Meisterschülerin bei Prof. Monika Brandmeier an der Dresdner Hochschule für Bildenden Künste (www.boohripark.com).
- Niklas Müller (*1991 in Wolfsburg), studierte 2011-2016 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Malerei/Grafik bei Prof. Thomas Rug. Seit Herbst vergangenen Jahres Studium der Theatermalerei an der HfBK bei Prof. Maren Greinke (www.niklasmueller.net).
Dresden – Wasser Marsch! Pünktlich zum österlichen Saisonbeginn sprudeln Dresdens Brunnen und Wasserspiele wieder. Mit rund 300 dieser Anlagen kann sich die sächsische Landeshauptstadt deutschlandweit sehen lassen. Auch am Albertplatz ergießt sich das glitzernde Nass wieder in die 1894 errichteten Zwillingsbrunnen von Robert Diez (1844-1922), dessen „Stille Wasser“ und „Stürmische Wogen“ gegensätzliche Naturgewalten allegorisieren und als schönste Brunnenanlage Dresdens gelten.
Bereits 1875 standen an ihrer Stelle zwei Wasserbecken mit schlichten Springbrunnen, die man nach einer Ausschreibung des Stadtrats ab 1883 für die damals ungeheure Summe von 326 000 Reichsmark durch eine monumentale Brunnenanlage ersetzen ließ. Die beiden Granitbecken haben einen Durchmesser von je 18 Metern, darin auf einem Sockel die überlebensgroßen Bronzeplastiken von Robert Diez, darüber eine Brunnenschale, deren Durchmesser fünf Meter misst. Der Nachguss eines Teilstücks der „Stürmischen Wogen“ erhielt auf der Pariser Weltausstellung 1889 eine Goldmedaille.
Nach 1945 wurde dieser durch Luftangriffe beschädigte Brunnen abgebaut, eingelagert und durch ein sowjetisches Siegesmal ersetzt. Erst 1994 konnten die wiederhergestellten „Stürmischen Wogen“ zur Freude der Dresdner erneut an ihrem Ursprungsort in Betrieb genommen werden. Seither bilden Wasser, Stein und Bronze beiderseits des Platzes wieder ein berauschendes Gesamtkunstwerk, dem sich der Vorübergehende nur schwer entziehen kann.
Dresden – Am westlichen Ortsausgang des Dorfes Lauterbach bei Stolpen steht die sogenannte Ostersäule. Die quadratische Sandsteinsäule ist 2,50 Meter hoch und trägt einen würfelförmigen Aufsatz mit vier spitzen Giebelseiten, darin Christus am Kreuz und die Inschrift:
„1584 JAR / DAS IST WAR / ZVENE OSTERN / IN EINEN JAR“
Im Ursprung handelt es sich um eine jener Betsäulen, wie sie im mittelalterlichen Deutschland in großer Zahl zu finden waren. Obschon die meisten dieser ehrwürdigen Andachtsstätten der Zeit und dem Eifer reformatorischer Bilderstürmer zum Opfer fielen, können wir gerade in unserer Nachbarschaft, in den von katholischen Sorben bewohnten Teilen der Oberlausitz, nicht wenige dieser schönen Zeugnisse alter Volksfrömmigkeit in neuem Glanz bewundern.
Idee und Funktion dieser Bet- oder Martersäulen – die an die Martern Jesu Christi am Kreuz erinnern – war es, Menschen die Zwiesprache mit Gott zu ermöglichen, ihnen einen Ort zu geben, um dessen Hilfe und Schutz erbitten zu können. Gründe dafür gab es in unruhigen Zeiten genug: Sorge um Verwandte, das eigene Seelenheil, Angst vor der Pest und anderen Krankheiten oder aber eine bevorstehende Reise. Betsäulen fanden sich so an Straßen und Wegkreuzungen und auch die Lauterbacher Ostersäule steht an einer alten Handelsstraße, die einst von Pirna, Stolpen über Lauterbach, Bühlau, Großtrebnitz nach Bischofswerda führte. Was aber mag den Stolpner Amtsschösser Thomas Treuter im Jahr 1584 bewogen haben, o. g. Inschrift auf der Lauterbacher Betsäule anbringen zu lassen? An welche Denkwürdigkeit sollte die Nachwelt damit erinnert werden?
Um das Jahr 800 lag unsere Heimatregion östlich der Grenze des Fränkischen Reiches, deren Verlauf durch Elbe und Saale bestimmt war. Nach Abzug der germanischen Urbevölkerung waren hier heidnische Slawen – Milzener und Daleminzier – eingewandert. Im Krieg mit letzteren, ließ der deutsche König Heinrich I. 929 an der Elbe die Burg Misni (Meißen) errichten. 968 wurde die Mark Meißen als Verwaltungsbezirk gegründet. Die Militärverwaltung im eroberten Sorbenland stützte sich auf Burgen rechts der Elbe, Burgwarde übten die Herrschaft über ein bestimmtes Gebiet aus. 1006 schenkte König Heinrich II. dem Meißner Bischof den Burward Göda und das dazugehörige Gebiet, zu dem auch die Flur des damals noch nicht existierenden Dorfes Lauterbach gehörte.
Im Rahmen der deutschen Ostsiedlung wurden Sachsen, Thüringer, Franken und Flamen auch in den obersächsischen Raum gerufen. Um 1150 gründeten 40 wagemutige fränkische Bauern mit ihren Familien das Waldhufendorf Lauterbach. 1517 begann die Reformation in Deutschland. Während Kursachsen die neue Religion 1539 annahm, wurden Stolpen und die umliegenden Dörfer erst 1559 durch einen Gebietstausch kursächsisch und evangelisch.
Im Jahr 1582 beschloss Papst Gregor eine Kalenderreform für die katholischen Länder, der nach ihm benannte Kalender ist noch heute gültig. Die Erde dreht sich bekanntlich innerhalb von 24 Stunden einmal um die eigene Achse und hat in 365 Tagen die Sonne umrundet. Einer im Jahreslauf entstehenden Differenz von 6 Stunden wegen, wird aller 4 Jahre ein Tag – der 29. Februar – eingeschoben (Schaltjahr). 1582 betrug diese Abweichung 10 Tage, die aus dem neuen Kalendarium herausgenommen werden mussten. Auf den 4. folgte nun der 15. Oktober, und so konnte es geschehen, dass ein Mensch in der Nacht vom 4. auf den 15. Oktober 1582 geboren wurde! In der benachbarten Oberlausitz, die katholisch war und zum Königreich Böhmen gehörte, wurde der neue Kalender 1584 eingeführt, nicht aber im kursächsischen Amt Stolpen, wo man weiterhin am Julianischen Kalender festhielt.
Betsäule auf einem Gemälde von P. Mohn (1877) Quelle: Bert Wawrzinek
Nach einer alten Überlieferung soll der Protagonist des zweifachen Osterspektakels ein Lauterbacher Fuhrmann gewesen sein. Fuhrleute hielten den Kontakt der relativ abgeschiedenen dörflichen Gemeinschaft mit der Außenwelt aufrecht. Jener Fuhrmann mag also 1584 seine Verwandten in der Oberlausitz besucht haben, um gemeinsam das Osterfest zu feiern. Ostern, ein beweglicher Feiertag, fällt auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, 1584 nach gregorianischem Kalender auf den 1. April. Nach Lauterbach zurückgekehrt, gab es dann am 19. April (julianischer Kalender) eine weitere Feier mit den Daheimgebliebenen. Dies muss die Menschen damals sehr bewegt haben, allein die steinerne Inschrift zeigt noch heute, welche Bedeutung man dieser Begebenheit zumaß.
300 Jahre später, 1884, wurde die Säule restauriert und dazu bis auf den Grund abgetragen. Doch statt erhoffter Münzen und Urkunden aus der Entstehungszeit fanden sich Asche und Scherben. Wenigstens hatte man nun die Gelegenheit, selbst ein Glas mit Geldstücken und Papieren jener Zeit im Säulenkopf zu vermauern. Vor wenigen Jahren bekam der Platz um die Säule ein schmuckes Pflaster und eine neue Gründung. Darüber gingen die historischen Lindenbäume kaputt, sie seien schon immer krankgewesen, hieß es. Dies aber wird bald kaum noch jemanden beschäftigen, wohl aber die Inschrift jener steinernen Säule, die den Vorübergehenden noch lange Zeit an die zweifache Osterfeier im Jahre 1584 erinnern wird.
Dresden – Welcher Dresdner kennt sie nicht, die beiden spätbarocken Nymphenbrunnen beiderseits des „Goldenen Reiters“, eingangs der Neustädter Hauptstraße. Ihr Schöpfer war der als Sohn eines Schuhmachers in Pesterwitz bei Dresden geborene Hofbildhauer Johann Benjamin Thomae (1682-1751). Zahllose Skulpturen, Giebelfriese, die Modelle für Kanzelaltar, Orgel und Beichtstühle der Frauenkirche und nicht zuletzt den Altar der Dreikönigskirche verdankt unsere Stadt diesem außergewöhnlichen Künstler.
Thomaes Wohnung und Werkstatt befanden sich in der Hauptstraße Nr. 17. Weniger bekannt ist eine barocke Gartenanlage im Hof des wohlerhaltenen Bürgerhauses, die 1999 eine charmante Neugestaltung erfuhr. Ein um 1750 entstandener Pavillon, der schon den Geist des Rokoko atmet, bildet den westlichen Abschluss. Seine Vorderseite ziert ein reizvoller Wandbrunnen. Wasser läuft aus einer Gesichtsmaske über ein stilisiertes Akanthusblatt in eine steinerne Muschel, die ein Sockel aus Geäst und Blattwerk stützt. Als Schleier fällt das Nass in das darunterliegende Brunnenbecken, dessen Ränder mit Korallen besetzt sind.
Um 1960 wurde die Anlage von dem zerfallenden Gartenhaus abgenommen und erstrahlt seit 2002 in neuer Pracht am alten Platz. Sie wird dem Bildhauer Gottfried Knöffler (1715-1779) zugeschrieben, dem Schwiegersohn Thomaes, der dessen Tochter Sophie Charlotte geheiratet hatte und selbst als Brunnengestalter Berühmtheit erlangte.
Wandbrunnen von Gottfried Knöffler Quelle: Bert Wawrzinek
Dresden – Nach fünfjähriger Bauzeit ist vergangenes Wochenende der Kulturpalast mit neuem Konzertsaal wiedereröffnet worden. Umbau und Sanierung der 1966 bis 1969 nach Plänen von Wolfgang Hänsch (1929-2013) errichteten Konzerthalle war eine jahrelange und intensive Debatte vorangegangen. Die Baukosten betragen um die 100 Millionen Euro und sind damit deutlich höher als geplant. Neben der Philharmonie, dem Konzertorchester der sächsischen Landeshauptstadt, beherbergt das neue Haus jetzt auch die Städtischen Bibliotheken und das Kabarett „Die Herkuleskeule“.
Beim Festakt am Freitag führte die Philharmonie unter Leitung von Michael Sanderling Werke von Beethoven, Mendelssohn Bartholdy, Schubert und Schostakowitsch auf. Der renommierte Klangkörper verfügt nunmehr über einen erstklassigen Konzertsaal in sogenannter Weinbergform, der 1.800 Besuchern eine gute Sicht, vor allem aber eine hervorragende Akustik bietet. Dafür hatten Ingenieure des Akustikbüros Peutz gemeinsam mit den Architekten von Gerkan, Marg und Partner sowie Musikern der Philharmonie jahrelang zusammengearbeitet.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hielt die Festrede. Er gratulierte den Dresdnern zu ihrem neuen Haus und beschwor noch einmal den Geist der Wiedervereinigung, für deren Gelingen die Deutschen den Sachsen dankbar bleiben würden. In einem Grußwort ging Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) auf die Bedeutung des Kulturpalastes ein, der zu den „meistbesuchten Kulturräumen in Sachsen“ gehöre. Wie schon 1969 sei das Haus auch 2017 ein „Fingerzeig in die Zukunft“. Hilbert dankte allen am Umbau Beteiligten für ihr Engagement, besonders aber den Angehörigen der Philharmonie, deren Qualität trotz zahlreicher Interimsquartiere während der Bauzeit nicht gelitten habe.
Neben dem großen Zuspruch der Dresdner, zeigten sich einige Kritiker enttäuscht, dass das Konzert der Philharmonie nicht live im gebührenfinanzierten Staatssender MDR übertragen worden war. Auf dem Vorplatz hatten mehr als 1.000 Schaulustige Ansprachen und Festkonzert via LED-Leinwand verfolgt und die Wiedereröffnung ihres „Kulti“ trotz Regen und Kälte mitgefeiert. Zum Finale gab es eine Lichtshow an der Fassade und eine Dankesgeste des Orchesters, das sein Publikum vor dem Haus mit gelben Rosen zu überraschen wusste.
Dresden – Seit immerhin 18 Jahren fand am ersten Sonnabend im Mai der Dresdner Brunnentag statt, zuletzt unter Schirmherrschaft der Stadt. Thematische Führungen vermittelten dem immer größer werdenden Publikum interessante Einblicke in die wechselhafte Geschichte der zahlreichen Brunnenanlagen und Wasserspiele der Landeshauptstadt. Jetzt hat die Stadtverwaltung die Veranstaltung abgesagt. Der Aufwand für Organisation und Durchführung sei beträchtlich, rechtliche Vorgaben von der GEMA bis hin zur Sicherheit, führten zu einem nicht mehr vertretbaren Aufwand.
Eberhard Grundmann und Detlef Eilfeld, Wassertechniker von Beruf und Brunnenenthusiasten aus Berufung, wollen sich damit nicht abfinden. Beide hatten bisher ehrenamtlich das jährliche Brunnentagsprogramm organisiert, und auch 2017 soll es wieder eine solche Veranstaltung geben!
Am 6. Mai treffen sich die Brunnenfreunde um 10:00 Uhr neben den drei Brunnenanlagen vor dem Kulturpalast, die auch im Mittelpunkt des Interesses stehen werden. Eine Stunde später startet eine zweite Führung vis-à-vis an den Wasseranlagen auf dem Altmarkt. „Tiefe Einblicke“ soll es dabei geben und der Besuch der Technikräume möglich sein. Gegen 12:00 Uhr findet die Veranstaltung ihr Ende, wird der 19. Dresdner Brunnentag schon Geschichte sein.