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Tag des offenen Denkmals am 10. September 2017

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Pirna, Lithographie um 1840

Pirna – „Macht und Pracht“ heißt das Motto am 10. September 2017 beim 25. bundesweiten Tag des offenen Denkmals, an dem auch kaum der Öffentlichkeit zugängliche Denkmale ihre Pforten öffnen. Das Landratsamt in Pirna ruft nun die Denkmalbesitzer des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge auf, an diesem Tag ihre Baudenkmale, Parks und archäologische Denkmale vorzustellen.

Auch wenn die Devise dies vielleicht suggeriert, geht es dabei mitnichten nur um Schlösser, Burgen und Herrensitze. Ebenso sind Bürgerhäuser, Industrie- und Gewerbebauten, Bahnhofsgebäude, Grab- und Kleindenkmale Teil jener vielgestaltigen Kulturlandschaft, die das Thema versinnbildlichen und Leistungen von Denkmalpflege und Denkmalschutz in den Fokus rücken. Insofern ist der 10. September ein idealer Anlass, für den Erhalt historischer Bausubstanz zu sensibilisieren.

Wer sein Denkmal dabei einbringen möchte, kann über Art und Weise der Präsentation weitgehend frei entscheiden. Neben der kostenfreien Besichtigungsmöglichkeit freuen sich die Besucher gewiss über Informationen zur Geschichte des jeweiligen Objekts, wozu Führungen oder Vorträge ein geeignetes Forum bieten. Bewährt haben sich kleine Ausstellungen, Kunst- oder Musikdarbietungen. Besondere Resonanz ist bei der Vorführung historischen Handwerks oder der Präsentation der Arbeit von Denkmalpflegern, Bauforschern, Archäologen und Architekten vor Ort zu erwarten.

Auch das Reformationsjahr 2017 kann – insofern es zu dem betreffenden Denkmal passt – in Bezug auf das Motto „Macht und Pracht“ gesetzt werden. Noch bis zum 31. Mai 2017 werden Anmeldungen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz entgegengenommen. Weitere Hinweise zu Anmeldung und Teilnahme findet man unter: www.tag-des-offenen-denkmals.de.

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    Großsedlitz zeigt Original-Skulpturen

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    Schloss Großsedlitz, Lithographie (1837)

    Großsedlitz – „Sachsens Versailles“ – liegt eine halbe Autostunde südöstlich von Dresden, im gleichnamigen Heidenauer Stadtteil. Die bedeutendste sächsische Gartenschöpfung umfasst 18 Hektar und gilt als eine der authentischsten Barockanlagen Deutschlands. Für seinen Ruhesitz ließ Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth, Bauminister Augusts des Starken, von 1719 bis 1723 – wohl durch Johann Christoph Knöffel – ein dreiflügeliges Schloss, eine Orangerie und Teile einer großangelegten Gartenanlage errichten.

    Im Jahr 1723 erwarb August der Starke das gesamte Besitztum, das Teil eines umfangreichen Schlossbauprogrammes wurde, in dem der Kurfürstkönig seinem Machtanspruch Ausdruck verlieh und Großsedlitz als Ordensschloss für die Stiftungsfeste des polnischen Weißen-Adler-Ordens erkor. Wieder wurde geplant (Zacharias Longuelune) und gebaut und einmal – am 3. August 1727 – ein eintägiges Fest gefeiert. Während ein Schlossneubau aus Kostengründen unterblieb, lag der Schwerpunkt auf dem Gartenausbau (wozu zeitweise 1.200 Soldaten der Dresdner Garnison bei Erdarbeiten eingesetzt wurden), entstand nach französischem Vorbild eine Gartenlandschaft als Gesamtkunstwerk mit Bosketten, Rasenflächen, Heckenwänden, Kaskaden, Wasserkünsten und Skulpturen. 1732 wurden die – unvollendeten – Arbeiten eingestellt, da der Kurfürst das Interesse verloren hatte.

    Nach dem Tod Augusts des Starken führte sein Sohn Friedrich August II. die Tradition der Stiftungsfeste fort. Ab 1750 verfiel die Anlage, schwere Schäden brachten der Siebenjährige Krieg und die Napoleonische Zeit. Mit Einführung der Verfassung von 1831 fiel das königliche Kammergut Großsedlitz an den sächsischen Staat. Garten und Schloss blieben der königlichen Familie zur freien Nutzung vorbehalten, und doch wurde der Park bald zum beliebten Ausflugsziel Pirnaer Bürger. Das verfallenene Schloss wurde 1871 abgerissen und anstelle dessen ursprünglichen Ostflügels das zweigeschossige Friedrichsschlösschen errichtet.

    Restaurierungen erfolgten nach dem Zweiten Weltkrieg, mit der Übernahme durch den Freistaat Sachsen (1992) begannen umfangreiche Instandsetzungs- und Rekonstruktionsarbeiten. Nachdem ein strenger Winter 1928/29 die letzten Orangenpflanzen vernichtet hatte, deren Zahl in der Barockzeit bis zu 1.250 betrug, wurden erneut 145 Bitterorangen-Bäumchen und 300 Kübelpflanzen angeschafft, die sommers wieder den Garten schmücken. Der Großsedlitzer Park hat damit nicht nur die größte Sammlung von Bitterorangen im deutschsprachigen Raum, sondern verfügt auch über eine faszinierende Vielfalt barocker Skulpturen. Mehr als 60 Figuren und Vasen, darunter Kunstwerke der Hofbildhauer Johann Christian Kirchner und Johann Benjamin Thomae, tragen zur besonderen Atmosphäre der Gartenlandschaft bei.

    Allein für deren Erhalt und Sicherung stellte der sächsische Freistaat in den letzten beiden Jahren etwa 130.000 Euro zur Verfügung. Seit kurzem werden im Barockgarten 16 besonders wertvolle Steinskulpturen gezeigt, die sorgsam restauriert wurden und dem – zur Erinnerung an das Fest des Polnischen Weißen-Adler-Ordens – an jedem ersten Augustwochenende stattfindenden Gartenfest – zusätzlichen Glanz verleihen.

    Weitere Informationen findet man auf der Internetseite des Barockgartens: https://www.barockgarten-grosssedlitz.de

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      Japanische Patchwork-Ausstellung in Lauterbach bei Stolpen

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      Püppchen „KIMONO Doll“ zum Selbstschneidern am 27. Juni 2017 in Lauterbach

      Lauterbach – Tokio meets Lauterbach! Am 27. Juni 2017 lädt der Kultur- und Bürgerverein (KBV) ab 11:00 Uhr zu einer ganz besonderen Ausstellung ins Lauterbacher Erbgericht. Die bekannte japanische Künstlerin Yoko Ohtsuki und ihre Patchwork-Gruppe präsentieren Wandteppiche und Figuren aus dem beliebten Märchen „Die Mondprinzessin“. Doch was hat es mit dieser farbenfrohen Handarbeitstechnik auf sich, und wie kommen die Töchter Nippons ausgerechnet ins Stolpener Land?

      Beim Patchwork (Flickwerk) werden Reste aus Filz, Wolle, Leder, Pelz, Seide, Leinen und Baumwolle zusammen- oder aufeinandergenäht. Die Technik wurde schon vor unserer Zeitrechnung im Orient praktiziert und kam im Mittelalter durch Kreuzfahrer nach Europa. Eine besondere Tradition fand die Kunst der kreativen Resteverwertung im angelsächsischen Raum, und auch die amerikanischen Siedlerfrauen machten einst in der Neuen Welt aus der Not eine schöne Tugend. In Deutschland erfreut sich Patchwork zunehmender Beliebtheit, gibt es Messen, Läden, Kurse und Zeitschriften rund um diese attraktive Freizeitbeschäftigung. Auch in Sachsen existieren längst Gruppen engagierter Patchworkerinnen, fungiert Ortrud Krügers „Handarbeitshaus mit Museum“ in Gröbern bei Meißen als Anlaufstelle für alle Interessierten.

      In Gröbern war es auch, wo 2013 sächsische auf japanische Patchwork-Enthusiastinnen trafen, freundschaftliche Kontakte, Besuche und Gegenbesuche ihren Ausgang nahmen. In Gröbern wird die Ausstellung mit Yoko Ohtsuki ebenfalls Station machen.

      Wer sich also einmal selbst mit dem Phänomen Patchwork vertraut machen möchte, wird in Lauterbach im Juni einen ganzen Tag Gelegenheit und kompetente Anleitung finden. Zum Finale vermittelt eine traditionelle Teezeremonie – zelebriert im klassischen Kimono – einen Eindruck vom Zauber altjapanischer Kultur.

      Der Eintritt ist frei, die Teilnahme an den Workshops kostet jeweils 15 Euro. Fragen und Hinweise über 035954 /50024 (Sabine Ruscher) oder 035973/295101 (Carmen Trojahn). Weitere Informationen rund um Patchwork findet man unter www.handarbeitshaus-meissen.de

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        Tag der Ausbildung am 9. September 2017 in Pirna

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        Tischler - Handwerksberuf mit Tradition (Tischlerwerkstatt 1934)

        Pirna – Der vom Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge initiierte „Tag der Ausbildung“ ist eine Institution. Seit 14 Jahren nutzen Ausbildungsunternehmen nicht nur aus Industrie und Handwerk die Gelegenheit, sich einer motivierten Absolventenschar zu präsentieren und um geeigneten Nachwuchs zu werben. 2016 haben 122 Firmen mitgemacht – Ausstellerrekord!

        Der diesjährige Azubi-Tag wird am 9. September 2017 von 10:00 bis 15:00 Uhr im Beruflichen Schulzentrum für Technik und Wirtschaft Pirna (BSZ) in der Pillnitzer Straße 13a stattfinden. Noch bis 2. Juni können sich Firmen aus der Region als Aussteller anmelden. Die Teilnahme ist im Prinzip kostenfrei, die attraktivsten Ausstellungsplätze bleiben jedoch Sponsoren vorbehalten.

        Angehende Auszubildende können am 9. September erfahren, welche beruflichen Perspektiven der Landkreis für sie bereithält. Vorträge rund um Berufsorientierung und Bewerbung vermitteln hilfreiche Anregungen. Auf der „Entdeckermeile“ sind junge Leute eingeladen, sich im Rahmen von Mitmach-Angeboten beim Frisieren, Tischlern usw. selbst auszuprobieren oder beim Genussparcours der Gastronomen das eigene Wissen um Kräuter, Küche und Hotel spielerisch aufzufrischen.

        Online-Anmeldung für Firmen unter: www.landratsamt-pirna.de/tag-der-ausbildung.html

        Telefonische Fragen beantwortet Manuela Sprechert von der Wirtschaftsförderung des Landkreises: 03501 / 5151514.

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          Königsparade auf dem Alaunplatz in Dresden

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          Geburtstagsparade der Dresdner Garnison für König Friedrich August III. (1865-1932) auf dem Alaunplatz; Originalfoto um 1910

          Dresden – Der Alaunplatz im Dresdner Norden war der wichtigste Exerzier- und Paradeplatz der Königlich Sächsischen Armee. Bis 1918 fand auf dem 8,5 Hektar umfassenden Areal an Königs Geburtstag die Parade der Dresdner Garnison statt. Ein damals Beteiligter, Oberst z. D. von Schimpff, schildert stimmungsvoll und ganz im Stil jener Zeit, wie sich die Geburtstagsfeierlichkeiten zu Ehren König Alberts von Sachsen (*1828, König 1873-1902), an einem 23. April kurz vor der Jahrhundertwende abgespielt haben mögen:

          „Königs Geburtstag wird im ganzen Land gefeiert. In Strehlen bringen die Musikchöre der Leibregimenter eine Morgenmusik. Mittags steigt der König zu Pferde und nimmt auf dem Alaunplatz die Parade über die verstärkte Dresdner Garnison ab. Diese Frühlingsparade ist zu einem Volksfeste geworden, zu dem aus dem ganzen Lande die Zuschauer herbeiströmen. Lauter Jubel empfängt ihn, wenn er bei dem Hurrah seiner Soldaten auf die Front zureitet. Die Parade ist ein hervorragend schönes militärisches Schauspiel. Die glänzenden Truppen auf dem engumschlossenen Platze, der bewaldete Hintergrund mit der schloßähnlichen, im Flaggenschmuck prangenden Schützenkaserne, geben ein frisches farbenprächtiges Bild.“ (Joseph Kürschner, Hrsg.: König Albert und Sachsenland. Eine Festschrift zum 70. Geburtstage und 25jährigen Regierungsjubiläum des Monarchen. Berlin 1898)

          Nach 1918 war es dann vorbei mit den Königsparaden. 1945 sank die hinter dem Paradeplatz gelegene Schützenkaserne im Bombenhagel in Trümmer und wurde 1954 abgetragen. Aus den Freiflächen wurden Grünanlagen, die sich zu einem Park entwickelt haben. Geblieben ist die Erinnerung an eine schöne Tradition, als Dresden noch Hauptstadt eines Königreichs war.

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            Ein Hofbrunnen in der Hauptstraße

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            Hofbrunnen am Thomae-Haus, Hauptstraße 17, in Dresden

            Dresden – Dresden zählt zu den brunnenreichsten Städten Deutschlands. Neben zahlreichen monumentalen und wertvollen Kunstwerken sind es auch ganz schlichte Anlagen, deren Existenz allein einem praktischen Zweck entspringt, die besonders anrühren und unsere Phantasie beflügeln.

            Als Urheber der Dresdner Wasserleitung gelten Augustinermönche. Die frommen Brüder erhielten 1476 die Erlaubnis, das in der Dresdner Heide entspringende „Zschorrwasser“ mittels einer Rohrleitung in ihr (zwischen Klostergasse und dem späteren Jägerhof gelegenes) Kloster zu bringen. So bekamen auch Bürger von Altendresden Wasserentnahmestellen auf ihre Grundstücke.

            Am 13. Februar 1945 versank das barocke Gepränge der Neustädter Hauptstraße im Bombenhagel. Stattdessen entstanden auf beiden Straßenfronten Plattenbauten mit über 1000 Wohnungen. Eine Handvoll prächtiger Bürgerhäuser trotzte den Zeitläuften, wurde saniert und vermittelt bis heute die Ahnung früherer Pracht.

            Im Jahr 1979 fand man hier beim Aushub eines Heizungskanals einen alten Steintrog, der die Jahreszahl „1798“ trägt. Daraus entstand im Hof der Hauptstraße 17, einst Wohn- und Arbeitsstätte des Hofbildhauers Johann Benjamin Thomae (1682-1751), erneut ein Brunnen, der an jene Wasserentnahmestellen aus alter Zeit erinnert. Den originellen eisernen Wasserspeier hat der Kunstschmied Gerhard Gerbig gestaltet.

            Ob die Gäste des benachbarten Weinrestaurants ahnen, dass der urige Trog in ihrer Nähe in Ludwig Richters Tagen seinen treuen Dienst versah?

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              Zur Erinnerung an Robert Sterl (1867-1932)

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              Robert Sterl, Selbstbildnis 1919

              Dresden – Neben Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt zählt auch ein Sachse zu den bedeutenden Vertretern des deutschen Impressionismus. Am 23. Juni vor 150 Jahren wurde Robert Sterl in Großdobritz bei Dresden geboren.

              Neben der Volksschule besuchte der Knabe zunächst die Zeichenvorschule der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Dresden. Daran schloss sich 1881 bis 1888 ein Studium an, zuletzt als Meisterschüler des belgischen Historienmalers Ferdinand Pauwels. Sterl, Sohn eines Steinmetzen, fühlte sich der Sächsischen Schweiz mit ihren Sandsteinbrüchen besonders verbunden. Die Welt der Steinbrecher sollte ihn 30 Jahre lang beschäftigen, wurde zu einem Leitmotiv seines Schaffens.

              Der gefragte Porträt- und Landschaftsmaler war Gründungsmitglied mehrerer Künstlervereinigungen und unterhielt eine private Malschule für Damen. Seine Ehe mit Helene Hedelt blieb kinderlos. Zunächst Lehrer, wurde Sterl 1906 Professor an der Kunstakademie, wo er bis 1931 unterrichtete. In der Nachfolge von Gotthard Kuehl übernahm er 1915 die Meisterklasse für Malerei. Während des Ersten Weltkrieges als Kriegsmaler tätig, erwarb Sterl 1919 ein Wohnhaus in Naundorf/Sächsische Schweiz, wohin er mit seiner Frau übersiedelte. Hier verstarb Robert Sterl am 10. Januar 1932, hier befindet sich auch das Grab.

              Sein Vermögen hinterließ der Maler als Stiftung zur Förderung junger Künstler der Dresdner Akademie. Die Robert-und-Helene-Sterl-Stiftung ging 1957 in den gemeinnützigen Sammelstiftungen des Bezirkes Dresden auf, die das Robert-Sterl-Haus in Naundorf als Museum und Forschungseinrichtung betreiben (www.robert-sterl-haus.de). Zum Jubiläum werden hier noch bis 2. Juli 2017 Zeichnungen, Tuschen und Aquarelle aus einer Mappe ausgestellt, die Robert Sterl 1927 von befreundeten Kollegen der Künstlervereinigung Dresden erhalten hatte, darunter Arbeiten von Karl Albiker, Erich Fraaß, Josef Hegenbarth, Otto Hettner, Wilhelm Kreis, Sascha Schneider, Selmar Werner und Georg Wrba.

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                Peter der Große zu Gast in Stolpen

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                Viele Wege führen nach Stolpen - zum Stadtfest am 10. und 11. Juni 2017

                Stolpen – Ganz Sachsen schaut auf Stolpen, steht doch beim diesjährigen 15. Historischen Stadtfest ausgerechnet Russland im Fokus. So hat sich hoher Besuch aus Moskau angekündigt. Nein, nicht Wladimir Putin, sondern die „Große Gesandtschaft“ unter Zar Peter I. wird in der Burgstadt Station machen. Es heißt, dem Zaren aller Reussen sei zu Ohren gekommen, dass die Fertigkeiten Stolpener Handwerksmeister einen außergewöhnlichen Ruf genießen, weshalb er sich am 10. und 11. Juni 2017 einen persönlichen Eindruck vor Ort verschaffen möchte. Was lag da näher, als die mit Spannung erwartete Begegnung unter das Motto „Zar und Zimmermann“ zu stellen und dabei gleich auch den sächsischen Untertanen Gelegenheit zum Mitfeiern zu verschaffen?

                Allein die Entourage des großen Peter spricht Bände und zeigt, dass die Stolpener Stadtoberen über das nötige Maß an Humor verfügen, um die diplomatisch heikle Mission der Russen nicht zum bundespolitischen Problem werden zu lassen: „Peter der Große wird auf seiner Reise begleitet von namhaften Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft. Mit dabei sind unter anderem Maschenka und Daschenka, die Hündin Laika, Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow, Walentina Tereschkowa, Helene Fischer, die Hexe Baba Jaga und Wassily Kandinsky“, heißt es auf der offiziellen Internetseite der Stadt Stolpen.

                Mit Phantasie und Spielfreude werden zahlreiche ortsansässige Akteure ein Stadtfestprogramm gestalten, an das man sich noch lange erinnern wird. Buntes Markttreiben lädt an beiden Tagen zum Bummeln durch das historische Zentrum, Führungen durch Stadtkirche und das noch in der Sanierung befindliche neue Bürgerhaus Markt 26, das ehemalige Amtsgericht, gestatten Einblicke in Vergangenheit und Zukunft dieser bedeutsamen Stätten.

                Besondere Brisanz verspricht die Audienz von Stolpens bezaubernder Basaltkönigin Vera Tuschling, welche am Samstag um 13:00 Uhr zur Autogrammstunde erwartet wird. Wie aus informierten Kreisen zu hören war, habe Zar Peter längst Erkundigungen einholen lassen, und es ist nicht auszuschließen, dass sich die beiden Majestäten zum Tête-à-Tête in der Burgstadt begegnen werden…

                Der Eintritt zum Historischen Stadtfest am 10./11. Juni ist frei! Mehr Informationen gibt es unter: http://www.stolpen.de/info-startseite/Stadtfest-2017.php

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                  Ein Ringbrunnen vor dem Japanischen Palais

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                  Der Ringbrunnen am Japanischen Palais in Dresden

                  Dresden – 26 Meter Durchmesser – das ist Dresdens größter Ringbrunnen auf dem Neustädter Palaisplatz. Schon 1722/23 war das Areal um das damalige Holländische Palais angelegt worden, ein Platz entstanden (seit 1825 „Palaisplatz“), von dem aus die repräsentative Königstraße zum Schwarzen Tor geführt wurde.

                  Mit der Reichsgründung 1871 in „Kaiser-Wilhelm-Platz“ umbenannt, wurden dessen benachbarte Verkehrswege 1894 reguliert und eine Gartenanlage errichtet. In deren Entwurfszeichnung (1898) ist der kreisrunde Brunnen in seinen heutigen Maßen dokumentiert. Becken und Podest bestehen aus Granit, umrahmt von Schmuckpflaster. Die veranschlagten Kosten sollen 24.800 Reichsmark betragen haben.

                  Anfangs sprudelte lediglich ein 8,10 Meter hoher Mittelstrahl, später (1979) kamen 34 kleinere, nach dem Rand gerichtete Fontänen hinzu. Eine Komplettsanierung erfolgte 1991/92, wobei die Wassertechnik modernisiert und fünf leistungsstarke Unterwasserscheinwerfer installiert wurden.

                  So wird in den Abendstunden ein prachtvolles Bild in Szene gesetzt: Mit einer Gesamtleistung von 219.600 l/h schießt aus 41 Düsen glitzerndes Wasser empor, was selbst August dem Starken, der im „Japanischen Palais“ nebenan seine Porzellansammlung untergebracht hatte, gefallen haben könnte.

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                    Thomas Göttsberger: „Alle Beteiligten sind aufgerufen, für Zittau und die Mandaukaserne zu kämpfen“

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                    Thomas Göttsberger auf dem Südturm der Mandaukaserne, Sommer 2016

                    Zittau – Die Rettung der Zittauer Mandaukaserne ist mittlerweile ein bundesweites Politikum. Noch Ende 2015 war ein Abriss des denkmalgeschützten Monumentalbaus geplant, dann führten Bürgerproteste und beherzte Fürsprecher zu einem Sinneswandel. Unter Federführung des Stadtforums Zittau wurde der einsturzgefährdete Südturm saniert, erfolgte die Notsicherung des Nordflügels. Die denkmalgerechte Ausführung der Arbeiten geschah in Absprache mit dem Amt für Denkmalpflege. Hoffnungsvolle Konzeptionen entstanden. Noch im März hatte Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) verkündet, dass das geplante „Mandau-Forum“ als „Nationales Projekt des Städtebaus“ anerkannt und mit vier Millionen Euro Förderung zu rechnen wäre. Jetzt scheint das ambitionierte Vorhaben ins Stocken zu kommen. SACHSEN DEPESCHE hat mit dem Eigentümer des Zittauer Kasernenbaues, dem Ostritzer Stadtrat Thomas Göttsberger (Wählervereinigung Siedlung), gesprochen.

                    SACHSEN DEPESCHE: Herr Göttsberger, ist die aktuelle Situation um die Mandaukaserne, wie die sächsische Landeskonservatorin Prof. Pohlack unlängst formulierte, ein „Fiasko“, das vor allem der Eigentümer zu verantworten habe?

                    Thomas Göttsberger: Nein, natürlich nicht. Die Stadt Zittau hatte sich zunächst ein Ankaufsrecht für die Mandaukaserne einräumen lassen, dieses jedoch nicht wahrgenommen. Es war von meiner Seite auch nicht geplant, Eigentümer der Mandaukaserne zu werden. Das notariell eingeräumte Ankaufsrecht für die Stadt lief Mitte Juni 2016 aus und wurde nicht verlängert. Das Verhältnis zwischen dem Zittauer Oberbürgermeister und dem Verwalter der Mandaukaserne war dem Vernehmen nach nicht das beste. Danach hätte jeder – auch jeder Spekulant – die Mandaukaserne erwerben können. Ich wurde durch einen Anruf von Frau Prof. Dr. Pohlack, der sächsischen Landeskonservatorin, Ende August 2016 dringend gebeten, das zu verhindern und mich zu bemühen, das Ankaufsrecht zu erlangen. Das ist mir gelungen.

                    SACHSEN DEPESCHE: Warum haben Sie sich nicht mit dem Dresdner Projektbüro Petschow + Thiel einigen wollen, hinter dem ein Investor stehen soll, der das 20 Millionen Euro schwere Konzept finanzieren würde? Das wäre zumindest naheliegend gewesen. Was sind Ihre Vorbehalte gegen genanntes Projekt?

                    Thomas Göttsberger: Die Stadt Zittau und das Projektentwicklungsbüro hatten 10 Monate Zeit, die Kaserne zu erwerben. Leider hatten sich damals weder Stadt noch das Projektentwicklungsbüro in der Verantwortung gesehen, sich um das Gebäude – und die dringend nötigen Arbeiten zur Substanzrettung – zu kümmern. Damals war nicht absehbar, dass es Fördergelder vom Bund geben könnte. Als mir das Ankaufsrecht zuerkannt wurde, sah ich mich als Zwischenerwerber. Angedacht war eine Übertragung auf das Projektentwicklungsbüro Petschow + Thiel. Entsprechende Gespräche liefen. Bei der letzten Verhandlungsrunde war Herr OB Zenker anwesend und schlug die Einrichtung eines Gestaltungsbeirates mit Vetorecht vor. In der Folge haben Petschow und Thiel die Verhandlungen abgebrochen. Natürlich bin auch weiterhin gesprächsbereit. Großes Gewicht hat aber auch die Qualität der Sanierung. Sie kann in Anbetracht der Wichtigkeit des Gebäudes nur denkmalgerecht erfolgen. Den Ansatz einer kompletten Entkernung im Innenbereich halte ich für falsch.

                    SACHSEN DEPESCHE: Werden Sie die Konzeptskizze, die der Fördermittelzusage zugrunde liegt, noch umsetzen können, oder würden Sie andernfalls auch an einen interessierten Investor verkaufen?

                    Thomas Göttsberger: Für die Umsetzung dieser Konzeptskizze ist die Errichtung einer 3-Feld-Multifunktionshalle wesentlicher Bestandteil. Ohne sie gibt es keine Fördermittel. Trotz mehrmaliger Bitten und Nachfragen hat die Stadt bislang keinerlei Unterlagen zu der Halle an mich übergeben und sich in den letzten Monaten auch nicht zur Auslastung bekannt. Das Konzept kann aber nicht weiterentwickelt werden, wenn keine verbindlichen Aussagen zur Halle vorliegen. Erst einem Interview von Herrn OB Zenker vom 10.06.2017 habe ich entnommen, dass die Stadt die Halle zu zwei Dritteln auslasten würde. Ich habe Herrn Zenker dringend gebeten, die erforderlichen Unterlagen, wie beispielsweise die Bedarfsanforderung, zeitnah vorzulegen, um die Konzepterstellung vorantreiben zu können. Herr Zenker hat öffentlich mitgeteilt, dass mehrere Projektentwickler und Investoren Interesse an der Mandaukaserne gezeigt hätten. Die Kontaktdaten dieser Interessenten hat mir Herr Zenker bislang jedoch nicht übermittelt, obwohl ich ihn schriftlich darum gebeten hatte. Zum Wohle der Stadt Zittau und der Mandaukaserne muss eine Lösung dahingehend erreicht werden, dass die avisierten Fördermittel nach Zittau fließen. Selbstverständlich werde ich ergebnisoffen Gespräche mit allen Interessenten führen, sobald mir deren Kontaktdaten bekannt sind.

                    SACHSEN DEPESCHE: Gesetzt den Fall, die Fördermittel können nicht mehr ausgereicht werden, und Sie bleiben Eigentümer. Wie könnte es dann weitergehen? Welche Perspektiven können wir uns jenseits ehrgeiziger Mammutprojekte für die „alte Dame“ vorstellen?

                    Thomas Göttsberger: Derzeit liegt der Fokus darauf, alles zu tun, damit Zittau der Fördermittel nicht verlustig geht. Hier sind alle Beteiligten aufgerufen, in einem konstruktiven Miteinander für Zittau und die Mandaukaserne zu kämpfen. Öffentliche Auseinandersetzungen, wie sie derzeit stattfinden, halte ich nicht für hilfreich. Herr OB Zenker hatte vor einiger Zeit sogar vorgeschlagen, dass man nur gemeinsame Pressemitteilungen herausgibt, damit man mit einer Sprache spricht. Ich fand den Vorschlag begrüßenswert und habe zugestimmt. Leider geht die Stadt derzeit andere Wege. Ich stehe auch, wie verschiedentlich vorgeschlagen, selbstverständlich für einen Runden Tisch zur Verfügung. Einen solchen gab es bislang noch nicht.

                    SACHSEN DEPESCHE: Bei Beginn der Rettungsaktivitäten vor über einem Jahr war das Selbstverständnis bescheidener, ging es noch darum, mit der Notsicherung einen Abriss zu verhindern, um das stadtbildprägende Gebäude für spätere Zeiten zu sichern. Wäre das nicht noch immer eine Option?

                    Thomas Göttsberger: Vom Verhindern des beabsichtigten Abrisses über eine Notsicherung hinein in die Nutzung und Belebung des Objekts, so etwas muss es nicht nur im Märchen geben! Es wäre eine Erfolgsstory, die vielleicht so manchem Zittauer Mut macht, sich auch für den Erhalt des kulturellen Erbes einzusetzen. Notleidende Denkmale gibt es in Zittau leider sehr viele! Zittau ist eine strukturschwache Region. Sollten aus diesem Grund derzeit keine Nutzer gefunden werden können, ist es selbstredend Ziel, das Gebäude unbeschadet über die Zeiten zu bringen, bis sich später Nutzungen auftun. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich bei konstruktiver Mitwirkung aller Beteiligten, insbesondere der Stadt und potenzieller Mietinteressenten, kurz- oder mittelfristig Nutzer für die Mandaukaserne finden lassen.

                    SACHSEN DEPESCHE: Herr Göttsberger, vielen Dank für das Gespräch!


                    Zur Person: Thomas Göttsberger ist Stadtrat der Wählervereinigung Siedlung in Ostritz, Mitglied des Stadtforums Zittau und Eigentümer der Mandaukaserne, die er und andere Freunde des kulturhistorisch bedeutsamen Baus nicht nur vor dem Abriss gerettet, sondern inzwischen auch teilsaniert haben.

                     

                    Weitere Informationen zu Thomas Göttsberger und der Mandaukaserne:

                    https://www.sachsen-depesche.de/kultur/die-zittauer-mandaukaserne-braucht-unsere-unterstützung.html
                    https://www.sachsen-depesche.de/kultur/thomas-göttsberger-und-das-stadtforum-zittau-wollen-die-mandaukaserne-erhalten.html

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                      „DAS NEUE DRESDEN – Die Stadt im späten Kaiserreich auf Bildpostkarten“

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                      „Gruß aus Dresden“, lithographierte Ansichtskarte (1901)

                      Dresden – Elbflorenz ist schön, darin sind sich Bewohner und Gäste der sächsischen Landeshauptstadt einig. Nur an diesem Ort, so scheint es, findet sich jener harmonische Zusammenklang von historischen Bauwerken und glanzvollen Kunstsammlungen, wirtschaftlicher Dynamik und zauberhafter Elblandschaft. Gerade in den letzten 20 Jahren wurde hier Großartiges vollbracht. Geradezu märchenhaft, wie mit dem Neumarktareal ein ganzer Platz buchstäblich aus dem Nichts wiedererstanden ist.

                      Dresden wurde bis an die Stadtränder durchsaniert und fasziniert mit seinen Monumenten im Zentrum der Altstadt ein internationales Publikum.

                      Wie es hier aber vor den Weltkriegen ausgesehen haben mag, weiß eine neue Sonderausstellung des Stadtmuseums, die vom 24. Juni bis 15. Oktober 2017 im Landhaus gezeigt wird. „DAS NEUE DRESDEN. Die Stadt im späten Kaiserreich auf Bildpostkarten“ dokumentiert mit über 400 Ansichtspostkarten und weiteren Objekten den Aufstieg zur europäischen Metropole, den die Residenzstadt seit der Reichseinigung vollzogen hatte. Eine Zeitreise auf Postkarten in das Dresden um 1900 also.

                      Nach zögerlichen Anfängen wurde die neuartige Postkarte in den 1890er Jahren zum führenden Medium der Massenkommunikation und dient uns heute als unverzichtbarer Träger kultur- und sozialgeschichtlicher Überlieferungen. Auch in Dresden brachten es Postkartenverlage zu einer wahren Meisterschaft in der Abbildung des Stadtbildes, kaum eine Straße, die nicht von dieser Bilderwut erfasst wurde. Einige Besucher könnten überrascht sein, wie faszinierend jene Ära erscheint, als Dresden noch Hauptstadt eines Königreichs war.

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                        Juli 1807: Dresden im Napoleonfieber

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                        Illumination der Elbbrücke und des Schloßplatzes am 18. Juli 1807, Deckfarbenbild von Schelcher, aus: Dresdner Bilderchronik (1910)

                        Dresden – Elf Aufenthalte Napoleons verzeichnen die Dresdner Annalen für den Zeitraum 1807 – 1813. Der erste Besuch des französischen Kaisers im Juli 1807 war glanzvoll und von der Hoffnung der Sachsen auf eine friedliche und glückliche Zukunft an der Seite Frankreichs getragen. Die Malerin Dora Stock (1759-1832), eine Tante Theodor Körners, notierte: „Die Tage, die Napoleon hier verweilte, waren äußerst merkwürdig. Das Zuströmen der Massen aus allen Ständen, die hierherkamen, ihn zu sehen, worunter sehr viele waren, die berühmt und ausgezeichnet sind, das Leben und die Tätigkeit, die von früh bis auf den Abend auf den Straßen war, gab eine eigene fröhliche Stimmung, die schwer zu schildern ist.“(3)

                        Erst im Oktober 1806 war Kursachsen als Verbündeter Preußens in den Krieg gegen Frankreich eingetreten. Doch nach der Niederlage bei Jena und Auerstedt hatte sich der siegreiche Napoleon in einem Aufruf den „Völkern Sachsens“ als „Befreier“ von preußischer Unterdrückung und Garant sächsischer Unabhängigkeit angeboten. Sachsen blieb keine Wahl (und als neuem Rheinbund-Bündnispartner die Plünderung erspart), wurde gar zum Königreich erhoben. Als Frankreich im Juli 1807 in Tilsit mit Preußen und Rußland Frieden schloß, war man auch an der Elbe erleichtert. Auf dem Rückweg von Ostpreußen reiste Napoleon über Dresden, dessen Einwohner ihm einen begeisterten Empfang bereiteten.

                        Die Majestäten passieren Loschwitz

                        Während Vorbereitungen getroffen wurden und Neugierige aus allen Landesteilen in die Hauptstadt kamen, reiste König Friedrich August I. (1750-1827) seinem Gast entgegen. In Bautzen kam es am 17. Juli zu einer ersten persönlichen Begegnung beider Männer. Gemeinsam setzten sie die Fahrt nach Dresden fort, wo schon 11.00 Uhr drei Kanonenschüsse die „Annäherung der Allerhöchsten Ankunft“ (2) signalisierten. Geduldig harrten tausende Schaulustige beiderseits der Bautzner Straße, hatte sich eine Menschenmenge vom Schloßplatz über Brücke und Neustädter Allee (Hauptstraße) über das Schwarze Tor (heute Albertplatz) hinaus versammelt. Auf gleicher Strecke bildeten Leibgrenadiergarde und Infanterieregimenter Prinz Maximilian und von Rechten Spalier.

                        Als die Majestäten Loschwitz passierten, stiegen Raketen auf, begannen Glocken zu läuten. „Der Kaiser kommt“, hieß es nun allenthalben. Nach 17.00 Uhr war es soweit. An der Spitze sächsische Husaren und Dragoner, folgte auf Förster und Postbeamte zu Pferde der achtspännige Reisewagen des Kaisers. Unter dem Donner von Kanonen und begeisterten Hochrufen wurden Napoleon und Friedrich August von der Bevölkerung begrüßt. Nach einem Empfang durch die Königin, der Vorstellung von Ministern und Generälen, nahm der Kaiser in den Paradezimmern des Schlosses Quartier.

                        Am Sonnabend (18. Juli) besichtigte Napoleon die Festungswerke, das Kadettenhaus in der Neustadt, besuchte Gewehrgalerie und Gemäldesammlung im (späteren) Johanneum. In der Hofkirche wurde das Te Deum gesungen, ein Lobgesang, der traditionell bei der Begrüßung hoher Gäste aufgeführt wurde. Am Abend dann eine Illumination, die „prächtigsten Beleuchtungen, die Dresden bisher gesehen hatte“. (4) Während in den Bürgerhäusern Wachs- oder Talglichter in die Fenster kamen, waren öffentliche Gebäude aufwendig geschmückt worden, spiegelte sich in zahllosen Grußbotschaften die sächsische Volksseele in epischer Breite:

                        „Stifter des Friedens und Vater des Vaterlandes“

                        So hieß es am Ständehaus in der Pirnaischen Straße staatstragend: „Gaudeant Gallia et Saxonia pace Perenni“ (Frankreich und Sachsen mögen sich eines ewigen Friedens freuen), am Brühlschen Palais doppeldeutig: „Fulminat sed et protegit“ (Er schlägt, aber er beschützt auch). Während der Hofbuchdrucker Meinhold, Moritzstraße 759, diplomatisch formulierte: „Wir theilen unsre Herzen zwischen dem Stifter des Friedens und dem Vater des Vaterlandes“, tat es beim Senfhändler Gerner (Wilsdruffergasse 244) ein schlichter Reim:  „Wenig Nahrung giebt mir das Senffaß. Doch zur Beleuchtung gab ich gern etwas.“ Auch die Ratschaisenträger (städtische Sänftenträger) hatten ihr Quartier auf dem Altmarkt mit bunten Lampen illuminiert, Motto:  „Diesem großen Kaiser wünschen wir viel Glück zur Reise. Thut es ihm bei uns behagen, wollen wir nach Paris ihn tragen.“ (2)

                        Selbstredend war auch die Augustusbrücke Ort üppiger Dekoration. Oberhalb der Brückenbögen standen zu beiden Seiten 32 Sterne in Form des französischen Kreuzes der Ehrenlegion, deren jedes 76 Öllämpchen trug. Auf dem Schloßplatz hatten Oberlandbaumeister Hauptmann und Hofbaukondukteur Klinsky eine Ehrenpforte aus Arkaden und zwei Obelisken errichtet. Acht dorische Säulen trugen einen Architrav, auf dem ein halbrunder Ehrenbogen ruhte. Darüber, dem Schloss zugewandt, das französische Wappen in den Nationalfarben von einer stilisierten Sonne umstrahlt. 31 Ellen (17,56 Meter) hoch, schloss die Dekoration rechts und links des Georgentores mit den Obelisken ab. Indes machte ein Gewitterguss der leuchtenden Pracht schon gegen 22.00 Uhr ein Ende, der das Publikum in die Häuser trieb und den zweiten Besuchstag vorzeitig abschloss.

                        Mit Friedrich August nach Meißen

                        Am Sonntag (19. Juli) empfing Napoleon das Diplomatische Korps und besuchte mit dem König die Hofkirche. Nachmittags begaben sich die Majestäten mit großem Gefolge ins Japanische Palais, wo sich Napoleon ins Gästebuch der Bibliothek einschrieb. Am darauffolgenden Montag (20. Juli), stiftete König Friedrich August I. „zur Erinnerung an die Zeiten, wo die Vorsehung zu des Regenten und seiner Staaten Erhaltung so mächtig gewirkt hatte“ (4) den sächsischen Hausorden der Rautenkrone, dessen erster Ritter - Napoleon wurde. Nach einem festlichen Abendessen in Pillnitz besuchten die Monarchen das Dresdner Opernhaus, während der Vorstellung, „Zaira“ von Federici huldigten Künstler und Publikum dem französischen Kaiser.

                        Nachdem der Dienstag im Zeichen eines Jagdausfluges nach Moritzburg gestanden hatte, nahm Napoleon am Nachmittag des 22. Juli Abschied, um die Rückreise nach Paris anzutreten. Während König Friedrich August seinen Gast bis Meißen geleitete, begann im Opernhaus der Residenz „ein wirkliches Volksfest der guten Dresdner und vieler Fremden“ (2), wozu 3000 Freikarten ausgegeben worden waren. Um Mitternacht „waren acht Centner Wachs verschmolzen und jedermann begab sich nach Hause.“ (2)

                        Denkmal auf dem Schloßplatz

                        Noch zehnmal wird Napoleon nach Dresden zurückkehren, doch niemals sollte die Stimmung so unbeschwert und heiter sein, wie im Juli 1807. Schon der dritte Besuch (14. Dezember 1812) fand in aller Stille statt. Die Große Armee war geschlagen und befand sich auf dem Rückzug, 20 000 sächsische Soldaten waren in Russland umgekommen. Im Sommer 1813 residierte Napoleon im Marcolinipalais (heute Stadtkrankenhaus), wo es zur denkwürdigen Begegnung mit dem Grafen Metternich kam. Mit der Schlacht um Dresden im August 1813 errang der Kaiser noch einmal einen Sieg auf deutschem Boden. Am 7. Oktober verließ er Dresden ein letztes Mal, der Völkerschlacht bei Leipzig entgegenziehend…

                        Napoleons nächtliche Ankunft in Dresden, 4 Uhr am 14.12.1812 (Lithographie um 1850)  Quelle: Privatarchiv Bert Wawrzinek
                        Napoleons nächtliche Ankunft in Dresden, 4 Uhr am 14.12.1812 (Lithographie um 1850)
                        Quelle: Privatarchiv Bert Wawrzinek

                        „Es war die einzige Schuld des sächsischen Königs, dass er aus seinem tiefen Gefühl für das Recht einem Bündnis die Treue gehalten hatte, aus dem die anderen deutschen Fürsten ein paar Tage vor der Leipziger Schlacht, aber eben gerade noch rechtzeitig ausgetreten waren.“ (1)  Für diese Treue musste der unglückliche König mit Gefangenschaft und dem Verlust von zwei Dritteln seines Landes bezahlen. Noch zu seinen Lebzeiten wird man Friedrich August „den Gerechten“ nennen.

                        Als der König im Juni 1815 aus der Gefangenschaft heimkehrte, begrüßten ihn die Sachsen mit weiß-grünen Fahnen, woraus die sächsischen Farben wurden, die der Bevölkerung des verstümmelten Landes ein Gefühl der Zusammengehörigkeit vermittelten. Am 5. Mai 1827 starb Friedrich August, mit 59 Jahren auf dem Thron dienstältester Regent Sachsens. Sein imposantes Denkmal steht heute auf dem Schloßplatz, wo vor 210 Jahren Napoleon abgöttisch bejubelt worden war.


                        Literatur:

                        Karlheinz Blaschke: Der Fürstenzug zu Dresden. Denkmal und Geschichte des Hauses Wettin. Leipzig / Jena / Berlin 1991. (1)

                        H …: Feierlichkeiten und Beleuchtungen, welche bei Gelegenheit der Ankunft Sr. Majestät des Kaisers von Frankreich und Königs von Italien Napoleon des Ersten in der Königl. Haupt- und Residenzstadt Dresden ihm zu Ehren veranstaltet worden sind. Dresden 1807. (2)

                        Günter Jäckel: Dresden zur Goethezeit. Die Elbestadt von 1760 bis 1815. Berlin 1987. (3)

                        M. B. Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzsatdt Dresden von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwar. 2., verbesserte Auflage. Dresden 1885. (4)

                        Lutz Reike: Napoleon in Dresden, in: Dresdner Geschichtsbuch 1. Dresden, 1995, S. 45-66.

                        Otto Richter (Hrsg.): Dresdner Bilderchronik. Zeitgenössische Darstellungen von Dresdener Begebenheiten aus vier Jahrhunderten. Zweiter Teil. Von 1709 bis 1815. Dresden 1910.

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                          Beim Grafen Wackerbarth in Großsedlitz

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                          Polnischer Besuch beim Grafen Wackerbarth (rechts) in Großsedlitz

                          Großsedlitz – Großsedlitz ist Sachsens bedeutendste Gartenschöpfung und eine der authentischsten Barockanlagen Deutschlands. Für seinen Ruhesitz hatte Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth (1662-1734) einst Schloss, Orangerie und Teile einer großangelegten Gartenanlage errichten lassen. Für einen Tag im Juli stand „Sachsens Versailles“ aus besonderem Anlass im Blickpunkt der Barockfreunde, denn illustrer Besuch aus Polen hatte sich angesagt.

                           

                          Wir befinden uns im zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts, es ist die Zeit der polnisch-sächsischen Union. August II., Sachsens starker Kurfürst, ist als polnischer König in Europa anerkannt. Polens Wirtschaft floriert, Kunst und Kultur stehen in hoher Blüte. Im Schloss zu Oporow, einer Kleinstadt nahe Kutno, träumt ein Schlachtschitze (Angehöriger des polnischen Kleinadels) seinen Traum. Besessen von der Vorstellung, am Warschauer Hof Dienst zu tun, verfaßt Graf Mecinski unzählige Briefe an polnische Berater und Minister des Königs, an den Grafen Flemming, schließlich an Wackerbarth, Augusts Bauminister. Antwort erhielt er nie.

                          Mecinski fiel aus allen Wolken, als der König auf dem Weg von Thorn nach Warschau über Kutno reisend, eines Tages auch in Oporow Station machte. Der Graf zog alle Register, um Majestät zu beeindrucken, ließ gar ein Konzert aufführen - und hoffte dabei inständig, dass August sich doch seiner Briefe erinnern möge … Der König reiste ab, nicht ohne Mescinski ein Bataillon Soldaten anzuvertrauen, die dieser fortan zu unterhalten hatte, selbstredend auf eigene Kosten. Des Grafen Schulden wuchsen wie seine Verzweiflung, aus der ihn erst eine Einladung des Grafen Wackerbarth nach Sachsen erlösen sollte. Voller Erwartungen reiste Mescinski im Juli 1721 an die Elbe, denn da war er wieder: der Traum vom Dienst bei Hofe...

                          So oder ähnlich könnte sich die (fiktive) Vorgeschichte zu einem (realen) Gartenfest in Großsedlitz abgespielt haben, das am 1. Juli von gestandenen Reenactors – das sind auf weitgehende Authentizität bedachte Darsteller historischer Ereignisse – im Barockgarten Großsedlitz aufgeführt wurde. Rund 50 Darsteller werden es gewesen sein. Die Regie lag in den Händen von Uwe Müller alias Augustus Rex alias Graf Wackerbarth, der Mitstreiter aus dem sächsischen In-, dem preußischen Ausland und natürlich Polen begrüßen konnte. Alsda waren: Konrad Checinski alias Graf Mecinski, Maciej Rabalski als polnischer Freund Wackerbarths, „Soldaten“ des Festungsvereins Czestochowa (Tschenstochau) sowie Mitglieder der Gruppen „Societas Wettiniania“ (Warschau) und „SASKI 2018“ (Posen).

                          Vor zahlreichem Publikum zelebrierten die Akteure bei schönstem Barockwetter den Empfang des polnischen Grafen, der von seinem Gastgeber alsbald zur Tafel gebeten wurde. Im Anschluss vergnügen sich die Damen beim Maillespiel, einem höfischen Bewegungsspiel des 18. Jahrhunderts. Derweil patrouillierte sächsisches Militär prätentiös in den Parkanlagen, um die Einhaltung der vorgeschriebenen Etikette zu überwachen. Weitere Höhepunkte waren ein öffentlicher Fechtkampf, eine Modevorführung und die Tanzdarbietung an der unteren Orangerie.

                          Während Eleven der Musikschule Pirna noch für einen passenden musikalischen Ausklang sorgten, waren sich die Protagonisten längst einig: Mit einem Wackerbarth als Lobbyisten stehen die Chancen Graf Mecinskis besser denn je. Der packte die Gelegenheit beim Schopfe und lud Wackerbarthen nach Oporow ein. Eine Zusage liegt bereits vor. Anfang August wird unsere Geschichte ihre länderübergreifende Fortsetzung finden, Spielfreude garantiert!

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                            „Tausendschön – Robert Sterl als Illustrator“

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                            Robert Sterl als Illustrator

                            Struppen – Am 23. Juni vor 150 Jahren wurde der Maler Robert Sterl (1867-1932) in Großdobritz bei Dresden geboren. (siehe: www.sachsen-depesche.de/kultur/zur-erinnerung-an-robert-sterl-1867-1932.html). Im letzten Domizil des Künstlers, dem Naundorfer Robert-Sterl-Haus, hat am 16. Juli eine Sonderausstellung eröffnet, die Sterls Schaffen als Illustrator von Zeitschriften und Kinderbüchern dokumentiert.

                            Es waren Auftragsarbeiten dieser Art, die dem jungen Künstler in den 1890er Jahren seine freien malerischen Ambitionen ermöglichten. Erstaunen mag, dass jene eher braven Darstellungen von gleicher Hand stammen, wie die impressionistischen Landschaften und expressiven Russland- und Arbeiter-Bilder späterer Jahre.

                            Regelmäßig arbeitete Sterl für die beliebten Jahrbücher „Töchter-Album“ und „Herzblättchens Zeitvertreib“ Thekla von Gumperts. Der Auftrag für das Kinderbuch „Woher kommt’s Brod?“ (Bilder mit unterhaltendem Text für‘s kleine Volk. Verse von A. Steinkamp) ermöglichte dem Künstler 1892/93 immerhin einen Studienaufenthalt in Paris und Nordfrankreich. Die Zeichnungen für den Aufsatz „Aus den Elbsandsteinbrüchen“ in einer Familienzeitschrift führten Sterl 1893/94 zu seinem späteren Leitmotiv: den Steinbrechern.

                            Wie damals üblich, lieferte der Künstler Originalentwürfe als kleinformatige Tuschen, Aquarelle, Goachen oder in Mischtechnik. In lithographischen Kunstanstalten der Verlage wurden daraus hochwertige Chromolithographien. Da die Entwürfe selten zurückgeschickt wurden, finden sich im Sterlschen Nachlass nur wenige Originalbelege, auch die fertigen Drucke hat der Künstler nicht gezielt archiviert.

                            Dank einer großzügigen Schenkung aus Privatbesitz verfügt das Robert-Sterl-Haus heute über eine umfangreiche Sammlung von Sterls Illustrationen. Zu sehen sind seit Sonntag und noch bis zum 10. September 2017 20 Originalentwürfe des Künstlers, fünf Motiven werden adäquate Drucke gegenübergestellt. Neben den von Sterl illustrierten Publikationen erwarten den Besucher ausgewählte, gerahmte Chromolithographien.

                             

                            Weitere Informationen:

                            ROBERT-STERL-HAUS
                            Robert-Sterl-Straße 30
                            01796 Struppen / Ortsteil Naundorf (Sächsische Schweiz)

                            Tel.: 035020/702 16

                            Internet: www.robert-sterl-haus.de

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                              Thomaes Nymphenbrunnen am Neustädter Markt

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                              Benjamin Thomae: Östlicher Nymphenbrunnen

                              Die zwei steinernen Nymphen eingangs der Dresdner Hauptstraße haben schon viel gesehen: Geschäftige Passanten, Gäste aus aller Herren Länder, vergnügte Striezelmarktbesucher ebenso wie vom Schreck gezeichnete Überlebende der Bombennächte 1945.

                              Kurfürsten, Könige und Kaiser, Napoleon und Goethe – die überlebensgroßen Schönen links und rechts des „Goldenen Reiters“ hatten und haben ein erstklassiges Publikum. Umspielt von Putten und Meerestieren posieren die Wassergöttinnen lässig auf Postamenten inmitten schwerer Sandsteintröge, in die sich seit 1742 sprudelndes Naß ergießt. Schöpfer beider Brunnen ist der sächsische Hofbildhauer Johann Benjamin Thomae (1682-1751), dem die barocke „Neue Königsstadt“ auch den Altar ihrer Dreikönigskirche verdankt.

                              Symetrisch zum Marktplatz angeordnet, zierten sie einst die Eckfronten von Neustädter Rat- und gegenüberliegendem Bürgerhaus. Ursprünglich durch das aus der Dresdner Heide herangeführte Zschorrwasser gespeist, waren die Anlagen 1938 erneuert, die verwitterten Figuren durch Kopien ersetzt worden. Nach dem Krieg restaurierte Werner Hempel die stark beschädigten Brunnen, welche man 1979 – je 12 Meter zur Straßenmitte hin verschoben – in die Neugestaltung der damaligen „Straße der Befreiung“ einbezog. In alter Schönheit künden sie von neuer Pracht, die im angrenzenden Barockviertel zu einer faszinierenden Zeitreise einlädt.

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                                Zur Erinnerung an Maria Emanuel Markgraf von Meißen (1926-2012)

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                                Der Markgraf und die Markgräfin von Meißen - 1991 mit Sachsenfreunden im Schlossgarten von Sibyllenort (Szczodre)

                                Dresden - Am 23. Juli 2012 verstarb Seine Königliche Hoheit Maria Emanuel Markgraf von Meißen, Prinz von Sachsen, Herzog zu Sachsen in seinem Schweizer Exil La Tour de Peilz im Alter von 86 Jahren. Geboren wurde der Enkel des letzten Sachsenkönigs am 31. Januar 1926 als Sohn Markgraf Friedrich Christians und der Elisabeth Helene Prinzessin von Thurn und Taxis auf Schloss Prüfening bei Regensburg.

                                Eine glückliche Kindheit verbrachte Maria Emanuel in Bad Wörishofen, Bamberg und Dresden-Wachwitz. Unterricht erhielt der Prinz am Bischöflichen St. Benno-Gymnasium Dresden und dem Jesuiten-Kolleg St. Blasien im Schwarzwald sowie an einer Privatschule der königlichen Familie in Dresden-Strehlen. 1943 wurde Maria Emanuel wegen Wehrkrafzersetzung und Hörens ausländischer Rundfunksender verhaftet unnd bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als politischer Häftling in Potsdam festgehalten.

                                Nicht anders als Millionen Mittel- und Ostdeutsche mussten sich auch die Angehörigen des vormaligen sächsischen Königshauses im Westen Deutschlands eine neue Existenz aufbauen. Nach dem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie wirkte Maria Emanuel in München als Grafiker und Kunstmaler. Während eines Schweizaufenthalts lernte er Anastasia-Louise Prinzessin von Anhalt (*1940) kennen, das Paar heiratete am 23. Juni 1962 in Vevey. Nachdem Markgraf Friedrich Christian am 9. August 1968 verstorben war, wurde Maria Emanuel Chef des Hauses Wettin, Albertinische Linie. Wie bereits sein Vater, führte auch der neue Hauschef den ältesten Titel der Wettiner „Markgraf von Meißen“, worin der Anspruch auf den sächsischen Thron dokumentiert ist.

                                Lebenslang fühlte sich Maria Emanuel dem St. Heinrichs-Orden verbunden, jener 1736 von Kurfürst Friedrich August II. gestifteten, höchsten sächsischen und zugleich ältesten deutschen Tapferkeitsauszeichnung. 1959 hatten sich 300 der im Ersten Weltkrieg ausgezeichneten Ordensträger zum „Konvent des Königlich Sächsischen Militär-St. Heinrichs-Ordens“ unter der Großmeisterwürde Markgraf Friedrich Christians zusammengefunden. Um diese Tradition lebendig zu halten, begründete Maria Emanuel den Verein der St. Heinrichs-Nadelträger und den St. Heinrichs Orden e. V. 1963 hatte Markgraf Friedrich Christian die St. Heinrichs-Nadel gestiftet, mit der Persönlichkeiten geehrt wurden, die sich in besonderer Weise um die Pflege sächsischer Geschichte und Kultur bemühen. Deren Verleihung wurde an ausgesuchten Orten vorgenommen, die mit „dem Heinrich“ in historischem Zusammenhang stehen.

                                Unvergessen sind die festlichen St. Heinrichstage in Bamberg, der Heimstatt des Ordens, wo sich im Kaiserdom das Grab des Ordenspatrons, des römisch-deutschen Kaisers Heinrich II. des Heiligen (973-1024) befindet. Es waren festliche Stunden, wenn sich Sachsen aus allen Himmelrichtungen erwartungsvoll um das Markgrafenpaar versammelten, dazu das Gepränge von Abordnungen der Verbände, Ehrenposten der Bundeswehr und Vertretern von Geistlichkeit und Politik. Wenn sich dann die Tore des Domes öffneten, die Orgel dröhnte und der Zug in feierlicher Prozession zur Ehrentafel des Ordens schritt, war dies die Stunde des Markgrafen Maria Emanuel, der als berufener Vertreter einer tausendjährigen Tradition das Totengedenken und die Auszeichnungen vornahm.

                                Unermüdlich zeigte sich Maria Emanuel bei der Unterstützung der zahlreichen, nach 1945 in Westdeutschland, aber auch Österreich und der Schweiz entstandenen Sachsenvereinigungen. Insbesondere die damaligen Kameradschaften ehemals sächsischer Regimenter, die Traditionspflege der Königlich-Sächsischen Armee, waren ihm Herzenssache. Das 900-jährige Jubiläum des Fürstenhauses in Regensburg im April 1989 feierten die Wettiner noch in der Windstille deutsch-deutscher Teilung. Einige Monate später standen die Zeichen auf Sturm, begann auch für den Markgrafen Maria Emanuel ein turbulenter Lebensabschnitt mit neuen Herausforderungen, diesmal jedoch inmitten des angestammten Sachsenlandes.

                                Und es waren vor allem die Sachsen, welche in Leipzig und Dresden für die Erneuerung ihres Landes auf die Straße gingen, deren Einsatz der Fall der Mauer und die deutsche Wiedervereinigung zu danken war. Noch am 23. Dezember 1989 traf das Markgrafenpaar in der sächsischen Hauptstadt ein, um zunächst in der Hofkirche - Providentiae memor - für die schicksalhafte Fügung zu danken. Nun folgte eine dynamische Zeit voller Aufbruchstimmung, und es war ein letzter Abendglanz jener Epoche, als Sachsen noch ein Königreich war, der diejenigen umfing, die sich im Strahlungsfeld der „Ersten Familie des Landes“ (Claus Laske) bewegten …

                                Der königliche Inspirator blieb bis zuletzt allgegenwärtig, und erst sein Verlöschen machte deutlich, daß ein Zeitalter vergangen war. Bei Imst in Tirol, in der Familiengruft zu Brennbichl, liegt er nun begraben. Bis es den Sachsen gefällt, ihren guten Markgrafen heim an die Seite seiner Vorväter, den verewigten Kurfürsten und Königen, in die Dresdner Fürstengruft zu holen.

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                                  Die Dreikönigskirche in der Inneren Neustadt

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                                  Die Dreikönigskirche in Dresden

                                  Dresden - Die älteste und bedeutendste Pfarrkirche in Dresden-Neustadt ist die Dreikönigskirche. Ihre Ersterwähnung datiert von 1421, als Altendresden noch eine selbständige Gemeinde war und (seit 1403 ) auch das Stadtrecht besaß. Erst 1549 verfügte Kurfürst Moritz den Zusammenschluß Altendresdens mit der vis-a-vis gelegenen Stadt Dresden zur neuen Residenz der albertinischen Wettiner. Benannt wurde das Gotteshaus nach seinem ursprünglichen Altar, in dessen Mitte die Heiligen Drei Könige, die Sterndeuter des biblischen Matthäeusevangeliums, abgebildet waren. Nach dem großen Stadtbrand von 1685 stand die Kirche den Planungen Augusts des Starken für seine Neue Königsstadt im Wege, der daselbst eine barocke Prachtstraße durchzuführen gedachte. Der Kurfürst ließ den Bau abreißen und nach Plänen von Matthäus Daniel Pöppelmann 1732-1739 neu errichten. Kein Geringerer als George Bähr, der Schöpfer der Frauenkirche, hatte die eigentliche Leitung des Baues. Da die Kirche nach der Westseite der Hauptstraße hin ausgerichtet werden mußte, lag der von Johann Benjamin Thomae gestaltete Altar, nicht wie üblich im Osten, sondern im Westen der Kirchenhalle.

                                  Über neun Achsen erstreckt sich das im Grundriß rechteckige Gotteshaus. Die Fassade gliedert sich durch quaderförmigen Verputz im Erdgeschoß, darüber streben Pilaster und hohe Stichbogenfenster zu einem imposanten Mansarddach. Ein Risalit mit Dreiecksgiebel nimmt das östliche Portal an der Hauptstraße auf, über dem eine Kartusche mit Engelsköpfchen und dem Gottesauge prunkt. Das zum Kirchplatz gelegene Westtor stammt in seinen urigen Formen vom Vorgängerbau (1712). Zacharias Hildebrandt baute in der Dreikönigskirche 1757 seine letzte Orgel (1945 zerstört). Der Turmbau war indes unvollendet geblieben. Erst 1854-1859 erhielt der Bau mit einem 87 Meter hohen, neobarocken Turm aus Sandstein seine heutige Gestalt. Dieser ist öffentlich begehbar und bietet einen reizvollen Blick bis weit über die südlichen Ausläufer Dresdens hinaus. Infolge der alliierten Luftangriffe brannte die Kirche 1945 aus und stürzte zusammen.

                                  Lediglich in der Turmkapelle konnten in den Nachkriegsjahren Gottesdienste abgehalten werden. Erst 1984 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Während das Haus seine äußeren Formen zurückerhielt, erfuhr das Kircheninnere eine völlige Umgestaltung. Lediglich ein Drittel der Vorkriegsfläche steht noch für Gottesdienste zur Verfügung. Neben dem Kirchenraum beherbergt das Mehrzweckgebäude moderne Veranstaltungsräume, die für Tagungen, Konzerte und Ausstellungen genutzt werden. Im Festsaal fand am 27. Oktober 1990 die konstituierende Sitzung des Sächsischen Landtages statt, der hier noch bis 1993 tagte. Das wohl beeindruckendste Wahrzeichen Dresdens aus alter Zeit, der berühmte „Dresdner Totentanz“, fand 1990 seinen Platz gegenüber dem Altar. Schon einmal (1705-1732) stand das 1534 geschaffene Sandsteinrelief an diesem Ort auf dem Altendresdner Friedhof und mahnte die Vorübergehenden an die Vergänglichkeit aller Zeit. Weichen mußte das Kunstwerk einem barocken Kirchenneubau, den genau dort ein sächsischer Kurfürst errichten ließ, dessen Ruhm bis heute unvergänglich geblieben ist.

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                                    Die Markthalle in der Inneren Neustadt

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                                    Die Neustädter Markthalle in Dresden

                                    Dresden – Deutschlands vielleicht schönste Markthalle steht in Dresden, zwischen Ritter- und Metzer Straße in der Inneren Neustadt. Als Sandsteinbau im Stil der Neorenaissance, wurde das imposante Gebäude 1899 durch Stadtbaurat Edmund Bräter (1855-1925) auf dem Gelände der abgerissenen Infanterie-Kasernen errichtet. Die damaligen Baukosten betrugen 600 000 Mark. Im Innern überzeugt die zweigeschossige, 86 Meter lange und 30 Meter breite Halle mit stählernen Pfeilern, Treppen und Galerien im schönsten Jugendstil. Großzügige Fensterfronten, besonders aber ein sich über den Scheitel des 17 Meter hohen Raumes erstreckendes Oberlicht, sorgen für natürliche und ausreichende Lichtverhältnisse.

                                    Mit dem starken Anwachsen der Einwohnerzahl war gegen Endes des 19. Jahrhunderts die Lieferung von Lebensmitteln aus immer größeren Entfernungen notwendig geworden, machten moderne Anforderungen an Hygiene und Qualität der Waren die Verlegung des Handels in feste Bauten notwendig. 1893 wurden die bis dato im Freien abgehaltenen Wochenmärkte eingestellt. Drei große Markthallen entstanden: die Großmarkthalle an der Weißeritzstraße (erhalten), die Markthalle Antonsplatz (1945 zerstört) und – rechtselbisch - die Neustädter Markthalle.

                                    Bei seiner Eröffnung beherbergte der Bau 229 Verkaufsstände auf einer 1158 Quadratmeter großen Fläche im Erdgeschoß, hinzu kamen eine Gaststätte, weitere Läden und Wohnungen. Verkauft wurden u. a. Fleisch und Wild, lebende Fische, Garten- und Südfrüchte, Butter, Käse, Eier, Kartoffeln und Blumen. Städtische Markthallenbeamte überwachten vor Ort die Qualität der Nahrungs- und Genußmittel, wie die Einhaltung der vorgeschriebenen Maße und Gewichte. 1944 und 1945 wurde der östliche Teil des Gebäudes durch Fliegerbomben zerstört, doch bald lief der Verkauf an anderer Stelle mit provisorischen Marktständen wieder an.

                                    Nach dem Krieg nutzte die Konsumgenossenschaft das Objekt, die hier 1967 eine „Kaufhalle“ (eingeschossige Selbstbedienungs-Lebensmittelmärkte der DDR) von 1000 Quadratmetern einrichtete. Der ehemalige Lagerbereich wurde zwischen 1978 und 1981 für 5,3 Millionen Ostmark saniert. Seitdem ziert eine Figurengruppe, die einst das Blockhaus, das sächsische Kriegsministerium am Neustädter Markt (https://www.sachsen-depesche.de/kultur/das-dresdner-blockhaus.html) schmückte, den Ostgiebel.

                                    Die Konsum Dresden eG erwarb die Markhalle 1997. Bei umfangreichen Sanierungsarbeiten wurden die Galerie erweitert und das Kellergeschoß zur Verkaufsfläche umgebaut. Mit nunmehr 4757 Quadratmetern Mietfläche konnte im November 2000, nach zehnmonatiger Sanierung wiedereröffnet werden. 19 Millionen Euro waren verbaut worden. Was für ein Glanz war das damals, welch quirliger Optimismus, der in vollbesetzten Geschossen 43 Handelsleute und eine frohgestimmte Gästeschaar beseelte!

                                    2003-2005 kam das Automobilmuseum Dresden in die obere Etage (jetzt zum Teil im Simmel-Hochhaus am Albertplatz). Unvergeßlich sind die Photoausstellungen von Dresden-Original Lothar Lange, dessen Bilderfundus hier den passenden Rahmen fand ( https://www.sachsen-depesche.de/kultur/12-000-dresden-bilder-in-der-neustädter-markthalle.html). Aktuell befindet sich im Obergeschoß noch bis 21. Oktober eine - von der Bundesregierung prämierte - interaktive Spielzeugausstellung „Buntewelt“, ab November wird der beliebte Trödelmarkt vom Haus der Presse abermals auf zwei Ebenen sein Winterquartier beziehen.

                                    Nicht zuletzt sind es jene 16 Gewerbetreibenden, kleine und größere Einzelhändler, darunter nicht wenige Frauen, die jene Stammbesatzumg bilden, welche unermüdlich, Tag für Tag mit Fleiß und Charme, die unverwechselbare Atmosphäre des an Traditionen reichen Baues prägt: vom Spielzeughändler AMIDA, über den sächsischen Backwarenspezialisten „Emil Reimann“, die „Blumenwelt“ von Lé thi Hien zum „Landladen“ von Tom Marx, um nur stellvertretend einige „Urgesteine“ zu nennen.

                                    Die Dresdner lieben ihre Neustädter Markthalle, die ihnen weit mehr als den täglichen Einkauf zu bieten hat. Die Nichtdresdner kommen, staunen und photographieren. Im Winter warm und bald weihnachtlich, im Sommer kühl und lichtdurchflutet – es ist ein ganz besonderer Zauber, der hier seit beinah 120 Jahren ein buntes Publikum in seinen Bann zieht. Überzeugen Sie sich selbst!

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                                      Wie weiter mit der Zittauer Mandaukaserne?

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                                      Die Zittauer Mandaukaserne

                                      Zittau – Die Mandaukaserne in Zittau bleibt ein Politikum. Nachdem 2015 ein Abriß verhindert werden konnte, brachten Notsicherungsmaßnahmen und die Aussicht auf vier Millionen Euro Fördermittel neuen Schwung in die Rettungsaktivitäten. Dann die Ernüchterung und Vorbehalte auf allen Seiten (Sachsen Depesche berichtete: https://www.sachsen-depesche.de/interview/thomas-göttsberger-„alle-beteiligten-sind-aufgerufen,-für-zittau-und-die-mandaukaserne-zu-kämpfen“.html). Zuletzt bezeichnete Birgit Kaiser von der Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft das Projekt als „traumtänzerisch“.

                                      Wie die „Sächsische Zeitung“ kürzlich berichtete, wird Mandaukaserneneigentümer Thomas Göttsberger schon bald Gelegenheit finden, seine Konzeption für den denkmalgeschützten Bau dem Zittauer Stadtrat vorzustellen. Es geht um die Entscheidung, ob die Stadt ihren Fördermittelantrag aufrecht erhalten soll. Voraussichtlich am 31. August 2017 soll, in öffentlicher Sitzung ab 17 Uhr, im Bürgersaal des Zittauer Rathauses über mögliche Perspektiven für die stadtbildprägende „alte Dame“ beraten werden, die von 1869 bis 1918 das Kgl. Sächs. 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 beherbergte. Hochspannung garantiert!

                                      • zittau
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                                      • thomas gottsberger
                                      • sachsische armee

                                        CANALETTO – das Dresdner Stadtfest der Superlative

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                                        Sicherheitsvorkehrungen und Feierlaune - Dresden am Wochenende

                                        Dresden – Weitgehend störungsfrei und unter anhaltendem Zuspruch von mehr als 500 000 Besuchern fand am vergangenen Wochenende (18. bis 20. August) das alljährliche Stadtfest „CANALETTO“, Dresdens Volksfest der Superlative, statt. Auf 90 000 Quadratmetern mit 15 thematischen Schauplätzen und 9 Bühnen wurde nach Herzenslust musiziert, gefeiert, flaniert und getanzt, wofür mehr als 1000 Künstler und 350 Handelsleute, dazu Handwerker, Gastwirte und nicht zuletzt die obligatorischen Sicherheitsdienstleister sorgten. Auch Petrus hatte ein Einsehen und beließ es nach Regenfällen am Freitagabend bei trockenem und angenehmem Festtagswetter.

                                        Ritterspektakel an der Marienbrücke | Quelle: Bert Wawrzinek
                                        Ritterspektakel an der Marienbrücke
                                        Quelle: Bert Wawrzinek

                                         

                                        Das facettenreiche Programm schlug den Bogen vom Eröffnungskonzert der Dresdner Philharmonie über Rocklegenden und Nachwuchsbands, DJs, Straßentheater, Sport, Kinder- und Familienprogramme bis zum Abschlußfeuerwerk. Sämtliche Veranstaltungen waren kostenfrei, was den zahlreichen Sponsoren zu danken ist, unter denen sich sächsische Schwergewichte, wie die Radeberger Exportbierbrauerei, die DREWAG und die Ostsächsische Sparkasse Dresden befinden. Auch die Sachsen Depesche war am Sonntag vor Ort und ließ sich das ritterliche Kampfspektakel auf dem Mittelalterareal an der Marienbrücke, die traditionelle Babyparade der Dresdner Neugeborenen sowie die Dresdner Latin-Jazz-Band „Tumba-ito“ auf der Hauptbühne am Theaterplatz nicht entgehen.

                                        Latin-Jazz mit Tumba-ito aus Dresden | Quelle: Bert Wawrzinek
                                        Latin-Jazz mit Tumba-ito aus Dresden
                                        Quelle: Bert Wawrzinek

                                         

                                        • dresden
                                        • sachsen
                                        • dresdner stadtfest gmbh
                                        • klausdieter lindeck
                                        • volksfest
                                        • gastronomie
                                        • canaletto
                                        • radeberger brauerei
                                        • rockkonzert
                                        • city
                                        • klaus renft combo
                                        • tumbaito
                                        • latinjazz
                                        • dresdner philharmonie
                                        • babyparade
                                        • drewag
                                        • ostsachsische sparkasse
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