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„Dresden-Friedrichstadt – eine Zeitreise in Bildern“

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Historische Spurensuche

Dresden – Die Dresdner Friedrichstadt kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Nachdem das links der Elbe gelegenen Dorf Ostra (sorb. „Flussinsel“) 1559 in kurfürstlichen Besitz gelangte, wurde das zur Versorgung von Hof und Festung Dresden dienende „Ostravorwerk“ gegründet. In der Folge entstanden ein Tiergehege und die Vorstadt Ostra, welche 1730 zu Ehren des Kurprinzen und späteren Kurfürst-Königs Friedrich August II. (1696-1763) in „Friedrichstadt“ umbenannt wurde und seit 1835 Teil von Dresden ist. Im späten 19. Jahrhundert kam dann der Aufschwung, entwickelte sich die Siedlung zum vitalen Industrie- und Arbeiterwohnviertel, wurde zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt.

Die rührige Interessengemeinschaft „Historische Friedrichstadt“ hat jetzt ein neues Buch zur Geschichte ihres Stadtteils vorgelegt. Der ansprechende Bildband vereint etwa 160 historische Ansichtskarten, die den Zeitraum zwischen 1870 und den 1950er Jahren beschreiben. Erschienen ist der Titel im Erfurter Sutton Verlag: „Dresden-Friedrichstadt. Eine faszinierende Zeitreise in Bildern“ (ISBN 978-3-95400-965-7, EUR 19,99). Die meist unveröffentlichten Aufnahmen laden zu einer Spurensuche rund um Weißeritz- und Friedrichstraße, Ostragehege, Yenidze und die Bahn- und Hafenanlagen der Friedrichstadt ein. Kommenden Freitag, am 26. Oktober, wird die Dokumentation von ihren Schöpfern vorgestellt.

26. Oktober 2018, Beginn 19.30 Uhr im riesa efau. Kultur Forum Dresden ,Wachsbleichstraße 4 a, 01067 Dresden

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    Antik- und Trödelmarkt ab November in der Neustädter Markthalle

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    Antikes im

    Dresden – Am 3. und 4. November 2018 ist es wieder soweit, entfalten die Händler vom Kunst-, Antik- & Trödelmarkt am Haus der Presse in der Neustädter Markthalle (Metzer Straße 1, 01097 Dresden) ihr buntes Angebot. Von Anfang November bis Ende März 2019 bedeutet dies: jeden Sonnabend sowie einen Sonntag im Monat Trödeln, was der - vor den Argusaugen der Dresdner Hausfrau gehütete - Geldbeutel alles hergibt.

    Als da wären Bücher, Schmuck, antikes Glas, Gemälde und Schallplatten, Postkarten, technische Raritäten und vieles mehr. Von Appetit beunruhigte Gäste können im Erdgeschoß auf die Küche der Konsumfleischerei vertrauen, gegenüber bei „Emil Reimann“ gibt es dann Kaffee und Kuchen. Und warum nicht mit einem Flohmarktbummel in der Markthalle gleich den Wochenendeinkauf verbinden? 

    Und hier wird Deutschlands vielleicht schönste Markthalle vorgestellt: 

    https://www.sachsen-depesche.de/kultur/die-markthalle-in-der-inneren-neustadt.html

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      Zum Hubertustag am 3. November

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      Bekehrung des hl. Hubertus (Wilhelm Räuber, 1892)

      Dresden - Am 3. November 2018 gedenkt besonders die Jägerschaft in Deutschland und Europa ihres Schutzheiligen St. Hubertus. Dabei hat die Jagdsaison bereits begonnen, zuletzt im Oktober die Drückjagden mit Hörnerklang und Hundegeläut. Seinen feierlichen Höhepunkt aber findet das Geschehen in den traditionellen Hubertusmessen im herbstlich gefärbten Wald oder eigens geschmückten Kirchen. Was aber hat es mit dem hl. Hubertus, der ebenso als Patron der Schützen und Schützenbruderschaften verehrt wird, tatsächlich auf sich, und warum gilt jener bis heute als Begründer einer waidgerechten Jagd? Eine historische „Fährtensuche“.

      Hubertus von Lüttich

      Nur wenige, zumeist mythisch verklärte Nachrichten künden vom Leben des Heiligen. Um 655 in Toulouse als Sohn des Herzogs Bertrand von Aquitanien (Guienne) geboren, war Hubertus von seiner Mutter Hugberne und einer Tante erzogen worden. Der Jüngling soll dann an den Hof des Frankenkönigs Theuderich III. (653-691) in Neustrien gekommen und zum Pfalzgrafen erhoben worden sein. Anschließend ging Hubertus nach Metz, der Hauptstadt des östlichen Frankenreiches, um bei dem mächtigen Pippin von Herstall (635-714) eine einflußreiche Stellung zu bekleiden. Um 680 vermählte er sich mit der Grafentochter Floribane von Löwen, die ihm einen Sohn – Floribertus – gebar.

      Nach der mittelalterlichen Legende war Hubertus leidenschaftlicher Jäger. Trotz Floribanes Warnung, Christi Todestag nicht zu entweihen, sei er einmal mit großem Tross an einem Karfreitag aufgebrochen. Er hetzte, der Fährte eines Hirsches folgend, durch den Wald, als er plötzlich des unweit verhoffenden Tieres ansichtig wurde. Und während in dessen Geweih ein Kreuz erstrahlte, hörte der Jäger eine Stimme klagen: „Hubertus, ich erlöste dich und dennoch verfolgst du mich!“ Der erbebte, warf seine Waffen weg, flehte um Erbarmen und baute sich eine Hütte aus Zweigen und Schilf, um fortan in Einsamkeit ein bußfertiges Leben zu führen.

      Eine andere Version berichtet von einem jagenden Hubertus, der im Ardenner Wald einen Hirsch erblickt habe, dessen Geweih ein Kruzifix bekrönt. Zugleich vernahm er die Mahnung, sich zum Maastrichter Bischof Lambert zu begeben. Der empfing ihn freundlich, riet aber, Hubertens Wunsch, ein klösterliches Leben zu führen, noch zu verschieben. Zwei Jahre später sollte Floribane gestorben, ihr Mann aber mit Lamberts Segen ein frommer Einsiedler geworden sein.

      Wieder waren Jahre vergangen und Hubertus gerade von einer Wallfahrt aus Rom zurückgekehrt. Bischof Lambert hatte in Lüttich einen gewaltsamen Märtyrertod erlitten. Hubertus aber „ward von Papst Sergius I. zum Bischof von Tongern (Lüttich) ernannt“, weiß Meyers Konversations-Lexikon 1890. Einer anderen Erzählung nach ist Hubertus noch von Lambert unterrrichtet, zum Priester geweiht und seinem Nachfolger bestimmt worden. Wie auch immer, es geschah: im Jahre 705 wurde Hubertus Bischof von Tongern-Maastricht.

      Im Gedenken an seinen geistlichen Ziehvater ließ er in Lüttich, dem späteren Bischofssitz, die Lambertuskathedrale errichten. 727 starb der als fürsorglicher Wohltäter berühmte Gottesmann im belgischen Tervuren, seine Gebeine wurden am 3. November 743 erhoben (exhumiert) und nach Andagium (das heutige Saint-Hubert) gebracht. Im Mittelalter Wallfahrtsort, präsentiert sich das Städtchen heute als „europäische Hauptstadt der Jagd und der Natur“. Die Reliquien des hl. Hubertus jedoch waren in den Wirren der Französischen Revolution untergegangen.

      Von Skadi zu Eustachius

      Die kolportierte Hubertuslegende aber, worin sich Mythen und Realität über mehr als 1000 Jahre vermischten, ist nicht die einzige Überlieferung, die das Jagdgverständnis unserer Vorfahren inspirierte. Zuvor ging es eher „weiblich“ zu. „Skadi“ hieß die Jagd- und Wintergöttin der Germanen, und noch bis 1850 soll die römische Diana auch im deutschsprachigen Raum Inbegriff einer Jagdgottheit gewesen sein, unter deren Schutz Jäger wie Gejagte standen. Erst um 1680 war mit der Parforcejagd aus Frankreich auch die Hubertusgeschichte zu uns gekommen, deren eigentlicher Hintergrund gleichwohl in vorchristliche Zeiten weist:

      Im Römischen Reich unter Kaiser Trajan (53-117) soll ein Feldherr namens Placidus gedient haben, der als Jäger und Christenverfolger bekannt war. Diesem Haudegen begegnet eines Tages – wir ahnen es bereits - ein Hirsch mit strahlendem Kruzifix auf dem Geweih! Placidus mag erschrocken vom Pferd gefallen sein, als eine Stimme sprach: Gott habe den Himmel und die Erde geschaffen, sei Herr des Lichts und der Finsternis. Die Erscheinung wiederholte sich und Placidus, der nun den Namen Eustachius erhielt, ließ sich und seine Familie taufen. Wundersames geschah, doch Eustachius und die Seinen überstanden alle Fährnisse. Zurück im Rom Hadrians (76-138) weigerte sich der Bekehrte standhaft, an einer – heidnischen - Opferzeremonie teilzunehmen und wurde (118) samt Familie als Märtyrer den Löwen vorgeworfen.

      Kraft der Tradition

      Die Legende des hl. Eustachius aber gelangte aus dem Orient nach Europa und wird ab dem 12. Jahrhundert gemeineuropäisches Kulturgut. Kein Geringerer als Albrecht Dürer hat die Bekehrungsszene um 1500 dargestellt und damit ein Schlüsselwerk deutscher Renaissance geschaffen. Erst ab dem 15. Jahrhundert und 700 Jahre nach Hubertus‘ Tod wurden beide Überlieferungen in Verbindung gebracht, überlagerten einander, verdrängte die jüngere schließlich die ältere Tradition. Das Jagdgeschehen aber fand Eingang in die christliche Gedankenwelt. Und während im 16. und 17. Jahrhundert die Götter der Antike zu neuer Beachtung gelangten, sorgte die Reformation dafür, daß die beiden Jagdpatrone im Norden an Bedeutung verloren. Trotz allem hat sich die Erinnerung an den „Apostel der Ardennen“, dem der Allmächtige einst als kreuzgeschmückter Hirsch erschienen war, doch recht lebendig erhalten, was nicht zuletzt der andauernden Popularität waidmännischen Brauchtums und seiner Pflege zu danken ist.

      * Eine feierliche Hubertusmesse mit der Bläsergruppe Moritzburg findet am 4. November in der festlich geschmückten Mohorner Kirche (Nossener Str. 4, 01723 Wilsdruff) statt.

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        Zwölf farbige Bilder aus den Tagen der Kurfürstlichen und Königlich Sächsischen Post 1770 bis 1865 (5)

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        Dresden – Hier nun Folge 5 unserer postgeschichtlichen Dokumentation aus dem Jahre 1925 nach Gemälden von Gustav Otto Müller (1827-1922). Abermals vermittelt der Geheime Postrat Karl Thieme einen atmosphärischen Eindruck jener Ära, als Sachsen noch ein Königreich war, wo uniformierte Postbeamte auf Kutschböcken das Land durchmaßen. Die ersten Briefkästen gab es an der Elbe seit 1824 und auch die Briefmarke mußte (1840 in England) noch erfunden werden. Bis zum eigenen sächsischen Postwertzeichen, dem legendären „Sachsendreier“, waren es (1830) noch 20 Jahre Zeit. Lesen wir also, wie man sich im Sachsenland dennoch zu behelfen wußte:

        „Noch bis 1830 gab es, auch in den größeren Städten unseres sächsischen Vaterlandes, je nur eine Postanstalt. Und da man in jenen Tagen noch keine Freimarken kannte, mußte jedermann, der sein Briefe frankieren wollte, solche am Postschalter einliefern. Die Sächsische Oberpostbehörde kam daher dem Publikum hilfreich entgegen, als sie zunächst in Leipzig und Dresden sogenannte ‚Briefsammlungen‘ einrichtete, wo man seine Briefe abgeben und das Porto bezahlen konnte. Diese Briefsammlungen waren meist in bequem gelegenen Kolonialwarenhandlungen der Stadt untergebracht, wo sie durch Postbedienstete, die mit der neugeschaffenen Würde als ‚Stadtpostboten‘ bekleidet waren, täglich fünfmal abgeholt und zum Postamt befördert wurden.

        Unser Bildchen stellt uns einen solchen Unterbeamten in seinem mit langen Schwalbenschwanzflügeln prangenden gelben Fracke vor die Augen. Der Mann hat seine Dienstgeschäfte erledigt, aber der ‚Commis‘ (der Handlungsgehilfe), der auf der Schwelle des mit allerlei guten Sachen garnierten Ladens behaglich eine Zigarre pafft, hält ihn noch mit irgendeiner wichtigen Disputation fest. Die wohlbeleibte Frau Prinzipalin hinter dem Ladentisch macht kein zufriedenes Gesicht bei dieser Unterhaltung und wird vermutlich bald Gelegenheit nehmen, den Herrn Commis zu seinen Pflichten beim Syrupfasse und den Heringstonnen herein zu rufen.“

        (Fortsetzung folgt)

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          13. November 1918: Sachsens König Friedrich August III. verzichtet auf den Thron

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          König Friedrich August von Sachsen

          Dresden – Am 13. November 1918 unterzeichnete Sachsens letzter König Friedrich August III. (1865-1932) auf Schloß Guteborn bei Ruhland eine aus ganzen fünf Worten bestehende Erklärung: „Ich verzichte auf den Thron.“ Jene Abdankung aber war der Schlußstrich unter eine mehr als 800 Jahre währende Ära, in der die Wettiner, eines der ältesten deutschen Fürstengeschlechter, im Gebiet des heutigen Sachsens und der Lausitz, als Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige die politischen Geschicke in den Händen hielten. Es entbehrt nicht der Tragik, daß ausgerechnet Friedrich August, jener „Bilderbuchkönig einer für ihre Zeit freiheitlich-demokratischen und rechtsstaatlichen sächsischen Kulturmonarchie“ (Christoph Jestaedt), dieses Zeitalter beschließen sollte.

          Sachsens volkstümlicher König

          Am 25. Mai 1865 als ältester Sohn Prinz Georgs von Sachsen in Dresden geboren, hatte Friedrich August nach Studium und Militärdienst die Erzherzogin Luise von Toscana (1870-1947) geheiratet. Mit einer Affäre und anschließender Flucht provozierte Luise einen europäischen Skandal; doch getragen von der Sympathie der Bevölkerung, bemühte sich der Thronfolger nach Kräften, seinen sieben Kindern die Mutter zu ersetzen. Seit 1904 König, suchte Friedrich August III. den Ausgleich zwischen Tradition und Fortschritt und legte das Schwergewicht auf die schöpferische Entfaltung von Wirtschaft und Kultur. Die Sachsen schätzten sein offenes natürliches Wesen, seine Güte und den schlagfertigen Humor. Ohne Begleitung schlenderte Friedrich August durch die Straßen der Residenz, kam mit den Dresdnern ins Gespräch und fand die richtigen Worte. Dafür wurde er im Volk verstanden und geliebt.

          Während des Ersten Weltkrieges führten ihn Frontreisen zu sächsischen Regimentern. Der König teilte die Trauer um gefallene Landeskinder und bangte um das Leben auch der eigenen, Waffendienst leistenden Söhne. Nach mehr als vier Kriegsjahren zerbrach die Heimatfront, griffen Unruhen nach Sachsen über. Als Vertreter der Armee die Auffassung vertraten, daß Widerstand unmöglich sei, da keine zuverlässigen Truppen mehr zur Verfügung stünden, resignierte der Monarch und verließ Dresden. Auf dem Schloßturm aber ging die rote Fahne hoch. Nach dem Thronverzicht zog sich Friedrich August nach Sibyllenort zurück, einer Besitzung des Königshauses im schlesischen Landkreis Oels. An Sachsens Schicksal und dem seiner Landsleute weiter Anteil nehmend, lebte er als Privatmann im Kreise der Familie. Am 18. Februar 1932 verstarb Friedrich August nach einem Schlaganfall. Das trauernde Dresden bereitete seinem Ehrenbürger einen bewegenden Abschied. Mehr als 500 000 Menschen sollen dazu aus allen Landesteilen zusammengekommen sein, 14 Jahre nach dem Ende der Monarchie!

          Sachsen und die Wettiner

          Eindrucksvoll ist die Bilanz, welche das Sachsenvolk unter Führung der Wettiner vorzuweisen in der Lage ist. Aus einer umkämpften Grenzmark war durch den Fleiß und die Innovationskraft von Generationen die höchstindustrialisierte Region des Kaiserreichs geworden. Sachsen, dessen Bevölkerung sich zwischen 1871 und 1914 nahezu verdoppelt hatte, besaß das dichteste Städte-, Eisenbahn- und Straßennetz Deutschlands. Mit seinen blühenden Wirtschafts- und Handelszentren bot das Königreich nachgerade „das Musterbild eines aufstrebenden Industriestaates“ (Frank-Lothar Kroll). Sinnfälliger Ausdruck jener fruchtbaren Kontinuitär, die in der Einheit von Herrscherhaus und Landesnation begründet lag, ist ein 102 Meter langes Wandbild , der „Fürstenzug“ am Dresdner Residenzschloß, dessen Faszination seit seiner Entstehung (1876/1907) nicht nur die Sachsen in seinen Bann zieht.

          Auf die politischen Weichenstellungen aber kam es an. So ebnete Sachsens erste Verfassung vom 4. September 1831 schon früh den Weg des Landes vom Absolutismus hin zum bürgerlichen Rechtsstaat. Seither waren die Grundrechte des heutigen Staatsbürgers - die Freiheit der Person und des Eigentums, freie Berufswahl und Religionsausübung sowie die Gleichheit aller vor dem Gesetz - im sächsischen Königreich garantiert. Im Land der albertinischen Wettiner entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte eine vielgestaltige Kulturlandschaft, der auch Bach, Händel, Schumann, Wagner, Lessing, Fichte, Novalis, Nietzsche und Martin Luther entstammten. Um wieviel ärmer wäre die heutige Bundesrepublik ohne jene sächsische „Mitgift“, die Barockschöpfungen des Augustäischen Zeitalters, die Kostbarkeiten in Schlössern, Burgen und Sammlungen, die Musikstätten in Leipzig und Dresden, das Meißner Porzellan?

          Selbst wenn die geschilderte Entwicklung 1918 ein Ende fand und die großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts auch an Elbe und Mulde Spuren hinterließen, bleiben Kurfürstentum und Königreich wesentlicher Teil einer leuchtenden Gesamtüberlieferung, die den Namen Sachsens in der Welt bis heute charakterisiert. Über alle Umbrüche hinweg haben die Sachsen ihre Identität zu bewahren verstanden und 1989 mit dem Ruf „Wir sind das Volk!“ Mauer und Diktatur zum Einsturz gebracht. Auch in jüngerer Zeit wurde im weiß-grünen Freistaat das Bedürfnis nach echter Mitbestimmung und mancher Zweifel an einer beunruhigenden Berliner Politik selbstbewußt artikuliert. Ziel wüster Schmähungen wurden darob besonders die unbotmäßigen Einwohner der vormaligen Residenzstadt Dresden. Gerade hier aber sollte man sich des Geschehens vor 100 Jahren erinnern, als Sachsens letzter König - allein für sich und n i c h t für seine Nachkommen – auf den Thron seiner Väter verzichten mußte.

           

          Literatur:

          Karlheinz Blaschke: Der Fürstenzug zu Dresden. Denkmal und Geschichte des Hauses Wettin. Leipzig, Jena und Berlin 1991
          Suzanne Drehwald / Christoph Jestaedt: Sachsen als Verfassungsstaat. Leipzig 1998
          Friedrich Kracke: Friedrich August III. Sachsens volkstümlichster König. München 1964
          Frank-Lothar Kroll: Geschichte Sachsens. München 2014

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            7. Leipziger Sammlermesse am 24. November im PösnaPark

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            Sammlermesse im Pösnapark

            Großpösna - Zur 7. internationalen Sammlermesse am Sonnabend, 24. November 2018, werden etwa 30 Aussteller aus ganz Deutschland sowie Dänemark und Frankreich im Einkaufszentrum PösnaPark (Sepp-Verscht-Str. 1, 04463 Großpösna) bei Leipzig erwartet. Zwischen 10.00 und 18.00 Uhr wechseln hier vor allem Briefmarken, Münzen, Medaillen, Geldscheine, Postkarten, Sammelbilder und alte Filmprogramme den Besitzer. Besonders interessant: das Angebot von einigen Tausend historischen Ansichtskarten, dazu Bücher, Belege und Photos, welche die wechselvolle Historie der Messestadt dokumentieren.

            Eine gute Tradition ist die kostenfreie Wertermittlung mitgebrachter Devotionalien durch ausgewiesene Fachleute. Außerdem kommt nützliches Sammlerzubehör (Briefmarken- und Münz-Alben, Ansichtskartenhüllen und Spezialkataloge) auf die Tische, erhalten Besucher fachmännischen Rat zur optimalen Aufbewahrung ihrer Kollektionen. Im „EKZ“ kann nach Herzenslust getauscht, gekauft und gefachsimpelt werden. Und vielleicht finden künftige Weihnachtsmänner vor Ort das passende Geschenk für sich und ihre Lieben? Der Eintritt ist frei. Interessierte können noch unter Tel.-Nr. 0177-2817174 (Jörg Korczynsky) einen eigenen Stand reservieren.

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              Zum Volkstrauertag am 18. November

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              Deutsche Kriegsgräber auf dem Zittauer Frauenfriedhof

              Dresden – Die Einführung eines Gedenktages für die 2 Millionen deutschen Weltkriegsgefallenen war bereits 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge angeregt worden. Am 1. März 1925 wurde jener „Volkstrauertag“ erstmals mit deutschlandweiten Gedenkfeiern begangen. Nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum staatlichen Feiertag erhoben, fand die in „Heldengedenktag“ umbenannte Großveranstaltung im Dritten Reich letztmalig am 11. März 1945 statt.

              Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der DDR ein „Internationaler Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors und Kampftag gegen Faschismus und imperialistischen Krieg“ zelebriert, in Westdeutschland ließ der Volksbund das zentrale Gedenken im Bundestag und mit Kranzniederlegungen auf dem Bonner Nordfriedhof abhalten. Seit 1952 wird der Volkstrauertag am Ende des Kirchenjahres, zwei Sonntage vor dem Ersten Advent, begangen; in dunklen Novembertagen, welche die christliche Tradition mit den Themen Tod, Zeit und Ewigkeit verbindet.

              Obschon in keinem Bundesland gesetzlicher Feiertag, ist der Volkstrauertag besonders geschützt. Laut dem „Gesetz über Sonn- und Feiertage im Freistaat Sachsen“ sind dann „öffentliche Tanzveranstaltungen und andere öffentliche Vergnügungen, die dem ernsten Charakter (...) zuwiderlaufen“, untersagt. Die Stadt Dresden beginnt das diesjährige Gedenken um 09.30 Uhr mit einer Kranzniederlegung auf dem Garnisonfriedhof (Nordfriedhof). Zur anschließenden Feierstunde im Sächsischen Landtag wird Prof. Werner J. Patzelt sprechen.

              In Leipzig erinnert man sich der Toten mit einer öffentlichen Veranstaltung um 11.00 Uhr auf dem Südfriedhof (Grab- und Gedenkanlage der zivilen Leipziger Bombenopfer des Zweiten Weltkrieges, XXVIII. Abteilung, 7.-9. Gruppe). Die zentrale Gedenkstunde der Bundesregierung beginnt 13.30 Uhr im Plenarsaal des Berliner Reichstages, wo Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Redner erwartet werden. Mit Europa- und Nationalhymne findet der Volkstrauertag 2018 seinen symbolträchtigen Abschluß.

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                Rolf Hoppe (1930-2018)

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                Rolf Hoppe, 2009

                Dresden - Rolf Hoppe ist tot. Am 14. November 2018 ist der Schauspieler im Kreis seiner Familie in Dresden gestorben. Was bleibt, ist ein gewaltiges Werk, darunter legendär gewordene Filme und ein dankbares Publikum, das den außergewöhnlichen Künstler liebte. Am 6. Dezember 1930 im thüringischen Ellrich geboren, ist Hoppe seit 1963 in mehr als 400 Film- und Bühnenrollen aufgetreten. Nicht zuletzt war es darunter gerade der Bösewicht par excellence - „Bashan“ in den DEFA-Indianerfilmen der 60er und 70er Jahre, „Hermann Göring“ im Oskar-prämierten „Mephisto“ Istvan Szabos (1981), der die Zuschauer besonders zu faszinieren wußte.

                1995 gründete Rolf Hoppe sein Hoftheater in Dresden-Weißig, auf Schloß Weesenstein hat er mehr als 20 Jahre die „Dresdner Dreiklänge“, eine musikalisch-literarische Veranstaltungsreihe, zur Aufführung gebracht. Immer auf der Suche nach geeigneten Märchen und Geschichten, kam er regelmäßig auch zum Stöbern in die Heinrichstraße. Dort hat er manchen Vormittag zwischen alten Büchern verbracht - und war dabei eine echte Herausforderung, denn schließlich spielte sich der Mime selbst. Draußen am Schaufenster drückten sich dann Passanten die Nasen breit, murmelten: "Ist das wirklich der berühmte Rolf Hoppe?" Unvergessen!

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                  Zum Buß- und Bettag am 21. November

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                  Innere Einkehr ...

                  Dresden – Der Buß- und Bettag ist im evangelischen Kirchenjahr ein Tag der inneren Einkehr. In den meisten Kirchen finden Gottesdienste statt, um der eigenen Sünden und Fehler in besonderer Weise zu gedenken. Im engeren Sinn geht es um die Gewissensprüfung des Einzelnen gegenüber Gott. Inwieweit entspricht die praktizierte Lebensführung den Glaubensmaximen? Wer seine Fehler eingesteht, soll zu einem Neuanfang ermutigt sein!

                  In alter Zeit gab es Bußtage angesichts von Not und Gefahr, um die Menschen zu Gebet und Umkehr anzuregen. Gemeinsame Bußzeiten kannte man auch in der Antike. Im Mittelalter wurden Bußtage von der Obrigkeit festgelegt oder ergaben sich aus der Kirchenordnung. Um der „Türkengefahr“ Einhalt zu gebieten, bestimmte eine kaiserliche Anordnung 1532, in Straßburg Bußgottesdienste abzuhalten.

                  1934 wurde der letzte Mittwoch des Kirchenjahres, jener vor Totensonntag also, zum einheitlichen Zeitpunkt für das gesamte Deutsche Reich bestimmt. Als gesetzlicher Feiertag bundesweit von 1981 bis 1995 begangen, blieb der Buß- und Bettag allein in Sachsen arbeitsfrei, wo am 21. November 2018 jene Zeit für Besinnung und Neubeginn garantiert ist.

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                    Den Verstorbenen zum Gedenken

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                    Gottesacker der Herrnhuter Brüdergemeine

                    Dresden – Am 25. November, dem Toten- oder Ewigkeitssonntag 2018, gedenken wir in Deutschland der Verstorbenen. Der evangelische Feiertag fällt auf den letzten Sonntag vor Beginn der Adventszeit und beschließt das ablaufende Kirchenjahr. In der katholischen Welt findet das Totengedenken am 2. November, dem Allerseelentag, statt, wobei durch Fürbitten und Gebete den Seelen im Fegefeuer Hilfe und Erlösung zukommen soll.

                    Schon die Germanen gedachten ihrer Toten einst im düsteren Monat Nebelung (Nebelmond). In Preußen führte König Friedrich Wilhelm III. 1816 den "Feiertag zum Gedächtnis der Entschlafenen" ein, um zunächst an die zahllosen Gefallenen der Befreiungskriege 1813 bis 1815 zu erinnern. Die anderen protestantischen deutschen Länder folgten diesem Beispiel.

                    In unserer Zeit werden im Gottesdienst am Totensonntag die Namen der im vergangenen Jahr Gestorbenen verlesen. Die eigene Vergänglichkeit und ewiger Wandel werden offenbar. Doch jenseits des Todes steht die christliche Hoffnung der Auferstehung, verdeutlicht die Bezeichnung „Ewigkeitssonntag“, daß der Tod nur ein äußerliches Ende ist, über dem die Verheißung ewigen Lebens steht.

                    Auch in Sachsen ist der Totensonntag ein besonders geschützter Trauer- und Gedenktag, an dem Friedhöfe besucht und die Gräber der Angehörigen geschmückt werden. Ein schöner Brauch ist das Entzünden von Kerzen und roten Grablichtern, die symbolisieren, daß die Seelen der Dahingeschiedenen noch immer leuchten, den Lebenden unvergessen sind.

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                      Der Augustusmarkt am Goldenen Reiter

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                      Fröhliche Weihnachten? Sicherheitsvorkehrungen am Augustusmarkt

                      Dresden - In wenigen Tagen, am Donnerstag, 29. November, öffnet Dresdens zweitgrößtes Weihnachtsspektakel, lädt der Augustusmarkt auf der Hauptstraße zum nunmehr siebenten Mal zum Flanieren ein. Zwischen Goldenem Reiter und Gomondaiplatz bieten Handelsleute aus Nah und Fern in weiß-goldenen Pagoden einen Mix aus Tradition und Internationalität, harren dampfende Glühweinkessel und vielfältige Gaumenfreuden eines Publikums, das sich auch durch groteske Sicherheitsvorkehrungen nicht vom traditionellen Vorweihnachtstreiben abschrecken läßt.

                      Attraktionen sind der geheimnisvolle blaue Glasbaum als Treffpunkt und beliebtes Photomotiv, das überdimensionale Riesenrad am Goldenen Reiter und eine Eislaufbahn (bis 6. Januar) gleich vorn am Albertplatz. Die liebevoll geschmückte Riesentanne kommt dieses Jahr aus Pirna. Rechts und links der 500 Meter langen Strecke wie in den angrenzenden Gassen des Barockviertels hoffen Einzelhändler, Galerien und Gastwirtschaften auf hochgestimmte Gäste, zeigt sich die Innere Neustadt auch hier von ihrer weihnachtlichsten Seite.

                      Augustusmarkt, Hauptstraße, 01097 Dresden, 29. November bis 23. Dezember 2018, täglich von 11.00 bis 21.00 Uhr(Freitag und Samstag bis 22.00 Uhr / Samstag und Sonntag ab 10 Uhr).
                      Mehr Informationen finden Sie hier: www.augustusmarkt.de

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                        Socken und Schals für Zittaus größtes Gebäude

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                        Die denkmalgeschützte Mandaukaserne in Zittau

                        Zittau – Am 08. Dezember ist es soweit. Anläßlich des Lichterfestes, dem weihnachtlichen Lichtspektakel an Salz- und Rathaus, findet von 14.00 – 18.00 Uhr im Durchgang zwischen Rathausplatz und Fleischbänken ein Benefizverkauf von Strick- und Häkelwaren statt, dessen Erlös der weiteren Notsicherung der Mandaukaserne zufließt. Eine Wiederholung findet die Verkaufsaktion dann am 15. und 16. Dezember am selben Platz zur gleichen Zeit.

                        Angeboten werden warme Socken, Schals, Mützen, Handschuhe und weitere Bekleidung, die von fleißigen Zittauerinnen eigens für diesen Zweck gestrickt und gehäkelt wurden. Zeitgleich öffnet der traditionelle Weihnachtsmarkt der Neißestadt auf dem Marktplatz seine Pforten. Wer also die Suche nach dem passenden Geschenk mit einem guten Zweck verbinden will, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen.

                        Die 1868/69 errichtete Kaserne – Zittaus größtes Gebäude - war bis 1918 Quartier des Kgl. Sächs. 3. Infanterie-Regiments Nr. 102, wurde später für Wohnzwecke genutzt und steht seit 1997 leer. Mit der 2015/16 vom Stadtforum Zittau initiierten Notsicherung (Sachsen Depesche berichtete: https://www.sachsen-depesche.de/kultur/thomas-göttsberger-und-das-stadtforum-zittau-wollen-die-mandaukaserne-erhalten.html) konnte der geplante Abriß verhindert werden.

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                          13. Februar 1945 / Podiumsdiskussion zum „Erinnerungszeichen“ auf dem Dresdner Altmarkt

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                          Denkmal für Dresdner Bombenopfer auf dem Nordfriedhof

                          Dresden – Es gibt kaum ein Ereignis der Dresdner Stadtgeschichte, das ähnlich starke Emotionen weckt und Kontroversen provoziert, wie die Zerstörung der Dresdner Innenstadt am 13. Februar 1945. Insofern ist es konsequent, wenn auch der Verein Denk Mal Fort! das heikle Thema im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Unbequeme Denkmäler“ der interessierten Öffentlichkeit nahezubringen sucht.

                          „Vor allem das Erinnerungszeichen auf dem Altmarkt, das an die Verbrennung Tausender Opfer gemahnt, gilt vielen Dresdnerinnen und Dresdnern in Aussage und Gestaltung als unzureichend, oft gar als unangemessen. Problematisch scheint zudem die Nutzung des Altmarkts durch die Event- und Feierkultur unserer Tage und das damit verbundene optische Verschwinden des Erinnerungsortes zwischen Marktbuden und Absperrungen.“ (Denk Mal Fort!)

                          Am 12. Dezember gibt es dazu eine Podiumsdiskussion, zu der sich Stefan Locke (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg (TU Dresden), Dr. Maik Hattenhorst (Stadtbibliothek Magdeburg) und Torsten Kulke (Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V.) im Dresdner Haus der Kathedrale zusammenfinden. Unter dem Motto „Eine offene und schmerzenden Wunde? Das Denkmal für die verbrannten Luftkriegstoten auf dem Dresdner Altmarkt“ - sollen zeitgemäße Perspektiven erörtert werden.

                          Mittwoch, 12. Dezember 2018, 19.30 Uhr, Haus der Kathedrale, Schloßstraße 24 (Eingang Kanzleigässchen), 01067 Dresden

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                            8./9. Dezember 2018: Weihnachtströdelmarkt in der Neustädter Markthalle

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                            Weichnachtlich: Dresdens Neustädter Markthalle

                            Dresden – Ist es schon wieder soweit? Ein turbulentes Jahr geht zu Ende und auf dem gemütlichen Augustusmarkt in der Neustädter Hauptstraße drängeln sich die Besucher an den Glühweinständen. Auch nebenan, in Dresdens schönster Markthalle, ist man auf die Adventszeit eingestellt, sorgen goldene Lichtteppiche und Herrnhuter Weihnachtssterne für die richtige Atmosphäre.

                            Auf zwei Etagen hat der Antik- und Trödelmarkt vom Haus der Presse sein Winterquartier bezogen und präsentiert am 8. und 9. Dezember einen Weihnachtströdelmarkt der Superlative. An die 100 Handelsleute aus Nah und Fern offerieren im stimmungsvollen Ambiente Antikes: Bücher, Schmuck und Glas, Kunst und alte Postkarten, historisches Spielzeug, Schallplatten und vieles mehr. Interessierten Besuchern hilft ein Gutachter kostenfrei bei der Wertermittlung mitgebrachter „Schätze“.

                            An beiden Tagen ist auch die Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital vor Ort, ein Verein, der sich den Belangen behinderter Menschen verschrieben hat und in Dresden Kreationen seiner Schützlinge für einen guten Zweck verkauft. Was aber wäre all dies ohne die passende Musik? Traditionelle deutsche Weihnachtslieder intonieren am Sonnabend (8.9.), 11.00 bis 13.00 Uhr, die „Silberberg Musikanten“, ein Blechbläserensemble aus Dresden. Der Eintritt ist frei!

                            Sonnabend, 8. Dezember, 09.00 – 16.00 Uhr / Sonntag, 9. Dezember, 12.00 – 18.00 Uhr. 01097 Dresden, Metzer Straße 1. Weitere Informationen unter Telefon 0351/4864 - 2443 oder troedelmarkt@sz-pinnwand.de

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                              Zwölf farbige Bilder aus den Tagen der Kurfürstlichen und Königlich Sächsischen Post 1770 bis 1865 (6)

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                              Königlich Sächsischer Postillion und Postfußbote (1833)

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                              „Es war noch die Blütezeit der Eilpostwagen, die eine Meile (1 Kursächsische Postmeile = 9.062,08 Meter) in weniger als einer Stunde zurücklegen sollten. Alle deutschen Staaten wetteiferten damals in der Herstellung bequemer Postkutschen und einer kleidsamen Galauniform ihrer Postillione. Man hatte darin wirklich Geschmackvolles geleistet. Gleichförmig war in allen Staaten die Ausstattung der Postillione mit weißen enganschließenden Lederhosen und langen steifen Kanonenstiefeln. Aber in Schnitt und Farbe der Kollette (Reitjacke) zeigte sich eine farbenfrohe Verschiedenheit. Die Preußischen Postillione trugen dunkelblau, das sich durch eine orangefarbene Leibschärpe wirkungsvoll abhob, und sahen in ihrer Gala sehr vornehm aus.

                              Blau war auch die Kollettfarbe der Mecklenburger, der Oldenburger und Taxisschen Postillione. Die Hannoverschen Postillione hatten scharlachrote Reitkollets. Die nach englischem Muster gebauten, rotlackierten Posteilwagen waren mit vier starken Rappen bespannt und der stattliche ‚Viererzug‘ konnte wohl dem Auge eines Malers gefallen. In Oesterreich und dem übrigen Deutschland waren rot und gelb die Hauptfarben. Die Sächsischen Postillione trugen gelbe Kollets mit blauem Vorstoß; ihre äußere Erscheinung konnte mit der ihrer Kameraden im Reiche schon den Vergleich aushalten.

                              Unser Postillion unterhält sich mit einem langröckigen Postfußboten, dessen Aufgabe es ist, die Verbindung des Amtes an der Poststraße mit einer abseits gelegenen Postanstalt zu besorgen. Er trägt einen gewaltigen Kalbfellranzen und seine Bürde ist oft schwer genug. Gewiß beneidet er ein wenig den Postillion, der auf dem Bock der leichten Extrapostchaise sitzen konnte und noch dafür von dem ‚honorigen‘ Passagier ein schönes Trinkgeld bekam.“

                               

                              (Fortsetzung folgt)

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                                3 Tage Trödel & Antik in Dresdens Neustädter Markthalle

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                                Schöne alte Dinge in der Neustädter Markthalle

                                Dresden – Zum Jahresausklang findet in Dresdens schönster Markthalle ein dreitägiger Trödel- & Antikmarkt statt, offerieren vom 27. bis 29. Dezember 2018 um die 70 Anbieter auf mehreren Geschossen Antiquitäten und Bücher, Schmuck, Glas, Schallplatten, Kunst und vieles mehr. Darüber hinaus helfen ausgewiesene Kenner unentgeltlich bei der Wertermittlung von Briefmarken, Münzen und Postkarten, können kommunikationsbewußte Besucher das kostenlose WLAN der Markthalle nutzen. Der Eintritt ist an allenTagen frei!

                                27. / 28. Dezember: jeweils von 10.00 bis 18 Uhr, 29. Dezember: 09.00 bis 16.00 Uhr. 01097 Dresden, Metzer Straße 1. Weitere Informationen zur Neustädter Markthalle auch unter www.markthalle-dresden.de oder der Hotline 0351-48642443

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                                  Correggios „Heilige Nacht“ in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister

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                                  Die Heilige Nacht (Correggio)

                                  Dresden - Einst war es das berühmteste Bild der Kunstsammlung des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August III. (1696–1763), die um 1530 vollendete „La Notte“ von Antonio Allegri, genannt Correggio (1489-1534). Ursprünglich für die Kapelle Pratoneri der Kirche San Prospero zu Reggio geschaffen, war die 256,5 x 188 cm große Altartafel im Rahmen eines Großerwerbs aus der herzoglichen Galerie in Modena im September 1746 an die Elbe gelangt, wo jene einzigartige Darstellung der Geburt Jesu seitdem die Herzen der Betrachter ergreift.

                                  „Das geheimnisvolle Licht, das von dem göttlichen Kinde auszugehen scheint, erfüllt die nächtliche Szene der Anbetung mit überirdischem Glanz. In stiller Seligkeit, ein liebliches Lächeln um Augen und Mund, betrachtet Maria das Geschenk der himmlischen Gnade, während die Hirten, vom Anblick des Wunders geblendet, staunend und fragend zurückweichen und eine kleine Engelsschar auf einer Wolke herabschwebt, um ihre Verehrung zu bezeugen. Im Dunkel des Bildgrundes gewahrt man Joseph, der mit dem störrischen Esel beschäftigt ist, und in der Ferne die Hügel des Heiligen Landes mit dem zarten Lichtstreifen des kommenden Tages.“ (Hermann Wiemann, 1938)

                                  • geburt jesu
                                  • anbetung
                                  • heilige nacht
                                  • weihnachten
                                  • antonio allegri
                                  • coreggio
                                  • corregio
                                  • modena
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                                  • pratoneri
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                                  • kurfursten

                                    Zwölf farbige Bilder aus den Tagen der Kurfürstlichen und Königlich Sächsischen Post 1770 bis 1865 (7)

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                                    Königlich Sächsisches Extrapostgespann 1836

                                    Dresden - Hier nun Folge 7 unserer kleinen sächsischen Postgeschichte, die 1925 unter besagtem Titel in zweiter Auflage in Dresden erschienen war. In stimmungsvollen Erläuterungen zu Bildern von Gustav Otto Müller (1827-1927) führt uns der Geh. Postrat Karl Thieme (+ 1917) zurück in jene romantische Zeit, als der Reiseverkehr im sächsischen Königreich noch in Pferdekutschen vonstatten ging. Bis zur ersten deutschen Ferneisenbahn zwischen Leipzig und Dresden (1839) waren es noch ein paar Jahre und so sorgte die „Extrapost“ einstweilen für einen gewissen Komfort, den zahlungskräftige Individualisten zu dieser Zeit sicher gern in Anspruch nahmen:

                                    „Die vornehmste und bequemste Reisegelegenheit, bevor die Lokomotive ihrer Siegeszug anfing, war die Extrapost. Man bestellte sich dazu bei der Posthalterei eine ‚Postchaise‘ und die nötigen Postpferde, oder man benutzte seinen eigenen Reisewagen, was noch bequemer war. Im eigenen Kutschwagen trat Goethe seine italienische Reise an. Bei der Extrapostbeförderung war der Passagier ganz unabhängig von dem sonstigen Postengang, konnte nicht von unsympathischen Mitreisenden molestiert (belästigt) werden und genoß die möglichste Bewegungsfreiheit. Freilich war eine längere Extrapostreise ein ziemlich kostpieliges Vergnügen. So kostet im Jahre 1836 eine 3-spännige Extrapost auf die 12 ¾ Meilen von Dresden bis Leipzig nahe an zwanzig Reichstaler.

                                    Die vornehme alte Dame, welche in dem soliden Reisewagen unseres Bildes sichtbar ist, braucht jedenfalls diese Ausgabe nicht zu scheuen. Sie hat einen reisegewandten Bedienten bei sich und im Wagen selbst wird auf dem Vordersitz wohl die Kammerjungfer ihr Plätzchen haben. Der Postillion fährt vom Sattel und bemüht sich, der vornehmen Reiseherrin, deren Noblesse bei der Trinkgeldfrage er zweifellos zu schätzen weiß, seine besten Posthornstücke vorzublasen. Dem Wappen nach könnte die Dame vielleicht die Frau Minister von Fritsch in Weimar sein, welche mit dem Stammgut in Seerhausen und mit dem Hof in der sächsischen Residenz vielfach persönliche Beziehungen unterhielt. Sie blieb sogar, als die Lokomotive die lebhafte Poststraße von Leipzig nach Dresden aufgerollt hatte, der Extrapost treu, und die alten Postillionsveteranen sollen ihr ein gar dankbares Gedenken bewahrt haben.“

                                    (Fortsetzung folgt)

                                    • sachsen
                                    • postgeschichte
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                                    • postchaise
                                    • verkehrsgeschichte
                                    • extrapostbeforderung
                                    • von fritsch
                                    • seerhausen
                                    • weimar
                                    • leipzig
                                    • dresden
                                    • ferneisenbahn
                                    • postillion

                                      Winter in Sachsen

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                                      Winterliches Dresden

                                      Dresden - In der Nacht zum Mittwoch öffnete sich der Himmel und plötzlich war der Winter da. Im Osterzgebirge, der Sächsischen Schweiz und der Oberlausitz sorgten Schnee und Eis am Morgen für Staus und Unfälle, Straßensperren und Verspätungen beim Nahverkehr.

                                      Doch schon ist alles Nötige veranlaßt, ziehen Winterdienstfahrzeuge ruhig ihre Bahn, brummen Lastkraftwagen über freigemachte Landstraßen, denn Wirtschaft, Handwerk und Handel dulden keinen Aufschub. Längst sind die werktätigen Männer und Frauen an ihren Plätzen, streben Schüler und Studenten über geräumte Gehsteige zum Unterricht. Selbst die Politessen erfüllen schon wieder ihre schweren Pflichten, nein, nicht mit dem Schneeschieber in der Hand. Abseits vom Trubel aber, am Rande der Stadt und in der sächsischen Provinz, zeigt sich ungerührt die Majestät des Winters, das schöne Sachsenland in stiller weißer Herrlichkeit.

                                      Winteridyll im Stolpener Land | Quelle: Bert Wawrzinek
                                      Winteridyll im Stolpener Land
                                      Quelle: Bert Wawrzinek
                                      • winter
                                      • raumfahrzeuge
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                                        Dr. Maximilian Krah, Martin Schiller und Mike Moncsek für Sachsen auf Europawahlliste der AfD

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                                        AfD-Parteitag in Riesa

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                                        Laut letzter INSA-Umfrage vom Dezember 2018 kann die rechtspopulistische Partei zur Wahl der Abgeordneten des Europaparlaments mit 14,5 Prozent der Stimmen rechnen und so ihr Wahlergebnis vom Mai 2014 (7,1 Prozent) mehr als verdoppeln.

                                        • sachsen
                                        • alternative fur deutschland
                                        • jorg meuthen
                                        • rechstpopulismus
                                        • maximilian krah
                                        • martin schiller
                                        • mike moncsek
                                        • riesa
                                        • europaparteitag
                                        • mittelsachsen
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