
Dresden – Das erste Kugelhaus der Welt stand in – Dresden. Im Ausstellungsgelände am Stübelplatz wurde es im Rahmen der 7. Jahresschau Deutscher Arbeit „Die Technische Stadt“ 1928 von Peter Birkenholz (1876-1961) in Stahlskelettbauweise errichtet. Der renommierte Architekt, am 30. Juli vor 140 Jahren in Elberfeld geboren, Professor an der TH München, beschäftigte sich lebenslang mit dieser außergewöhnlichen Konstruktionsform. Realisiert wurde indes nur sein Dresdner Kugelhaus. Fritz Löffler nennt es „den interessantesten Bau (des damaligen) Ausstellungsjahrzehnts“.
Der Kugelkörper hatte eine metallische Außenhaut aus Aluminiumblech mit einem Durchmesser von 24 Metern und beherbergte Ausstellungsräume und eine Gaststätte. Die Gesamthöhe betrug 26,5 Meter, der umbaute Raum umfasste 7.600 Kubikmeter. Für einen guten Rundblick über das Gesamtareal sorgte die Fensterfront des Restaurants. Das Gebäude diente mehreren Dresdner Ausstellungen als Präsentationsraum für Industriefirmen, meist der Elektrotechnik und Energie, zuletzt während der Reichsgartenschau von 1936. Die Dresdner haben das Kugelhaus mit seinen Geschäften und der Aussichtsterrasse geliebt.
Nachdem sich kein Käufer bzw. Betreiber fand, ist das zuvor von den Nationalsozialisten als „entartete Technik“ geschmähte Bauwerk 1938 abgerissen worden. An seiner Stelle befinden sich heute der Hauptbahnhof der Parkeisenbahn und der Rundturm der Gläsernen Manufaktur, in dem Volkswagen bis zum März 2016 fertige Fahrzeuge lagerte. Eine Reminiszenz an das Birkenholz‘sche Kugelhaus von 1928 ist das 2004/2005 gebaute Glaskugelhaus am Wiener Platz vor dem Dresdner Hauptbahnhof.
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