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Susanne Dagen vor Gericht

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Sekt oder Selters? Buchhändlerin Dagen möchte es genau wissen ...

Dresden – Am 5. März steht Susanne Dagen vor Gericht - als Klägerin gegen ihren Ausschluß von einer Tagung, die vom 17. bis 19. September 2018 im Deutschen Hygiene-Museum stattfand. Unter dem Motto „Die neue Mitte? Rechte Ideologien und Bewegungen in Europa“ hatten u. a. die Bundeszentrale für politische Bildung, die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen und das Kulturbüro Sachsen eingeladen, um „einen Überblick über die rechten und rechtsextremen Gruppierungen und Akteure in Deutschland und Europa zu geben, die aktuell die freiheitliche Grundordnung unserer Demokratie in Frage stellen und in ihrem Bestand bedrohen“.

Für die Loschwitzer Buchhändlerin, deren Faible für einen unvoreigenommenen Diskurs mehrfach zu Kontroversen mit Vertretern politischer Korrektheit geführt hatte, sicher eine Herausforderung. Gegenüber Sachsen Depesche beschreibt Dagen ihre Motive und Eindrücke wie folgt:

"Mein Interesse galt besonders dem linken Denken. Ich war neugierig, wie mancher Diskutant ‚tickt‘, ob es Ansätze gibt, die uns wieder zusammenführen könnten, welches Geschichtsbild dabei vermittelt wird. Meine Lust am Lernen war es, die mich dorthin trieb. Keine Provokation, keine Störungsabsicht. Leider konnte ich intellektuell aus der Tagung nichts mitnehmen - es war eher wie ein FDJ-Studienjahr. Dazu noch mit teilweise vollkommen veralteten Materialien. Ein Armutszeugnis für eine solch exponierte (und kostenintensive) Initiative ... "

Mit ordnungsgemäßer Anmeldung und entrichteter Tagungsgebühr war Dagen solange Veranstaltungsteilnehmerin, bis sie durch Simone Rafael (Amadeu-Antonio-Stiftung) von dem Workshop „Echokammern und Filterblasen: Vernetzung über Social Media“ - ausgeschlossen wurde. Zuvor sollen Teilnehmer geäußert haben, daß „eine vertrauensvolle Durchführung der Arbeitssitzung unter Beteiligung von Frau Dagen vor dem Hintergrund ihrer Vernetzung in rechtsextremen Kreisen nicht möglich sei“. Diese Zuschreibung möchte die Buchhändlerin so nicht gelten lassen und hofft, mit ihrer Klage zu einer differenzierteren Betrachtungsweise beitragen zu können.

05.03.2019, 14.00 Uhr, Landgericht Dresden, Lothringer Str. 1, 01069 Dresden

Die vollständige Stellungnahme der Veranstalter zu dem Vorfall lesen Sie hier: https://www.dhmd.de/veranstaltungen/tagungsarchiv/tagung-die-neue-mitte/stellungnahme/

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