
Dresden – Die Einführung eines Gedenktages für die 2 Millionen deutschen Weltkriegsgefallenen war bereits 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge angeregt worden. Am 1. März 1925 wurde jener „Volkstrauertag“ erstmals mit deutschlandweiten Gedenkfeiern begangen. Nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum staatlichen Feiertag erhoben, fand die in „Heldengedenktag“ umbenannte Großveranstaltung im Dritten Reich letztmalig am 11. März 1945 statt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der DDR ein „Internationaler Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors und Kampftag gegen Faschismus und imperialistischen Krieg“ zelebriert, in Westdeutschland ließ der Volksbund das zentrale Gedenken im Bundestag und mit Kranzniederlegungen auf dem Bonner Nordfriedhof abhalten. Seit 1952 wird der Volkstrauertag am Ende des Kirchenjahres, zwei Sonntage vor dem Ersten Advent, begangen; in dunklen Novembertagen, welche die christliche Tradition mit den Themen Tod, Zeit und Ewigkeit verbindet.
Obschon in keinem Bundesland gesetzlicher Feiertag, ist der Volkstrauertag besonders geschützt. Laut dem „Gesetz über Sonn- und Feiertage im Freistaat Sachsen“ sind dann „öffentliche Tanzveranstaltungen und andere öffentliche Vergnügungen, die dem ernsten Charakter (...) zuwiderlaufen“, untersagt. Die Stadt Dresden beginnt das diesjährige Gedenken um 09.30 Uhr mit einer Kranzniederlegung auf dem Garnisonfriedhof (Nordfriedhof). Zur anschließenden Feierstunde im Sächsischen Landtag wird Prof. Werner J. Patzelt sprechen.
In Leipzig erinnert man sich der Toten mit einer öffentlichen Veranstaltung um 11.00 Uhr auf dem Südfriedhof (Grab- und Gedenkanlage der zivilen Leipziger Bombenopfer des Zweiten Weltkrieges, XXVIII. Abteilung, 7.-9. Gruppe). Die zentrale Gedenkstunde der Bundesregierung beginnt 13.30 Uhr im Plenarsaal des Berliner Reichstages, wo Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Redner erwartet werden. Mit Europa- und Nationalhymne findet der Volkstrauertag 2018 seinen symbolträchtigen Abschluß.
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